Genau hingehört: Der neue Opel ADAM ROCKS im Akustiklabor

23.07.2014

Rüsselsheim.  Nur noch knapp zwei Monate, dann ist es endlich so weit: Der neue ADAM ROCKS rollt im September zu den Händlern. Ab 15.990 Euro (UPE inkl. MwSt. in Deutschland) steht dann echtem Abenteuer-Feeling und Open-Air-Fahrvergnügen nichts mehr im Wege. Um dies so geräusch- und vibrationsfrei wie irgend möglich zu gestalten, ist neben den Tests auf der Komfort- und Geräusch-Messstrecke im Opel Test Center Dudenhofen das Akustiklabor in Rüsselsheim ein elementarer Bestandteil der Opel-Entwicklungsarbeit am ADAM ROCKS.

Am Anfang steht die Anforderungsliste

Zunächst gilt es für das Entwicklungs-Team, eine umfangreiche Anforderungsliste zum Thema „Noise and Vibration“ zu erfüllen – vom knackigen Motor-Sound über die möglichst geräuschlose Öffnung des Swing Top-Stoffverdecks bis hin zum angenehmen Klicken des Blinkers und dem Schließgeräusch der Türen. Im Anschluss gehört es bei Opel zum guten Ton, im Akustiklabor am nahezu fertigen Fahrzeug zu messen, ob die Berechnungen und Entwicklungen der Ingenieure alle Erwartungen erfüllen.

Die Wände und Decken des Labors sind dank geräuschabsorbierender Materialien perfekt schallisoliert – ähnlich wie in einem Tonstudio herrscht eine unnatürliche Stille. Im gesamten Raum befinden sich Mikrofone und Lautsprecher. Hier wird der ADAM ROCKS auf große Rollen gefahren, die in den Hallenboden eingelassen sind. Sie erzeugen den gleichen Widerstand, den ein Fahrzeug auf der Straße durch Wind und Rollreibung erfahren würde. So lassen sich „auf der Rolle“ die gleichen Geschwindigkeiten fahren wie auf der Straße und die Ingenieure testen hier wetterunabhängig und unter konstanten Rahmenbedingungen verschiedene Szenarien wie Leerlaufverhalten, Start/Stop-Funktion sowie Fahren unter Teil- und Volllast.

Eine typische Messung auf dem Rollenprüfstand ist ein Volllast-Hochlauf im dritten Gang, den der komplett neue 1.0 ECOTEC Direct Injection Turbo im ADAM ROCKS stets unter Einhaltung der vorher definierten Grenzkurven für das Innengeräusch hervorragend meistert. Der 1,0-Liter-Turbo-Direkteinspritzer mit 66 kW/90 PS oder 85 kW/115 PS, der mit einem ebenfalls komplett neu entwickelten Sechsgang-Schaltgetriebe kommt, ist nicht nur überaus wirtschaftlich und umweltfreundlich, er zeichnet sich auch durch einen außerordentlichen Antriebskomfort aus. Geräusch- und Vibrationsverhalten sowie Laufkultur sind spürbar besser als bei vielen Vierzylindermotoren. Die zahlreichen Maßnahmen zur Verbesserung von Laufruhe und Geräuschverhalten wie beispielsweise der akustisch optimierte Zylinderblock, die in die Ölwanne integrierte Ausgleichswelle oder die strukturelle Isolierung von Einspritzanlage und Kurbelwelle zeigen bereits auf dem Prüfstand ihre Wirkung. Auch die akustisch wirksamen Abdeckungen auf dem Motor tragen ihren Teil zum angenehmen Klangerlebnis bei. Nicht zu vergessen das serienmäßige Swing Top-Stoffverdeck, das unliebsame Störgeräusche außen vor lässt.

Mit „Kunstköpfen“ zum akustisch angenehmen Fahrerlebnis

Der neue ADAM ROCKS soll jedoch nicht nur samtweich laufen, sondern bei Bedarf auch während Fahrten über Stock und Stein kraftvoll und kernig klingen. Zur Hilfe kommen den Ingenieuren dabei „Kunstköpfe“, Nachbildungen des menschlichen Kopf- und Schulterbereichs aus Kunststoff, die an Dummys oder Schaufensterpuppen erinnern. Sie verfügen über eine korrekte Nachbildung der akustisch relevanten Komponenten des menschlichen Außenohrs. In den „Ohren“ dieser so genannten Kunstköpfe sitzen hochempfindliche Mikrofone. Mit diesen lassen sich Geräusche so aufnehmen und wiedergeben, wie sie von einem Menschen wahrgenommen werden. So ist nicht nur eine Stereo-Aufnahme und Wiedergabe möglich, auch oben und unten lässt sich unterscheiden, das Hören wird sozusagen dreidimensional. Um den gewünschten und für die Passagiere angenehmen Fahrzeug-Sound zu erlangen, wird mit der so genannten binauralen Messtechnik eine Transferpfad-Analyse und -Synthese durchgeführt. Dies ermöglicht es, zwischen Körperschall und Luftschall zu unterscheiden. Die Ingenieure können so unterschiedliche Geräuschquellen und Geräuschpfade des Fahrzeugs identifizieren und analysieren. Beim ADAM ROCKS sind das unter anderem Motor, Motorlager, Abgasanlage, Fahrwerk, Karosserie und Leitungen.

Dank der Transferpfad-Modelle erkennen die Ingenieure, an welcher Schraube des urbanen Crossovers sie wortwörtlich noch drehen müssen, um den vereinbarten Zielwert zu erreichen. Sollte tatsächlich Nachholbedarf bestehen, wird die Änderung zunächst virtuell vorgenommen und der Transferpfad entsprechend konfiguriert. Das Ergebnis hören die Ingenieure am Computer ab. Sind sie zufrieden, justieren sie am echten Fahrzeug nach und testen den gewünschten Klang noch einmal in der Realität. Ist auch diese Prüfung bestanden, heißt es für den neuen ADAM ROCKS: Der kann sich hören lassen.