Neue Kommunikationsarchitektur für den sicheren und effizienten Verkehr

CONVERGE-Projekt zieht positive Zwischenbilanz

14.02.2014

Ein Falschfahrer fährt auf die Autobahn und binnen Sekunden erhalten gefährdete Verkehrsteilnehmer in der Umgebung einen Warnhinweis, der ihr Leben retten kann. – Die technischen und administrativen Voraussetzungen für solche anspruchsvollen Informationsketten sind Gegenstand des Forschungsprojektes CONVERGE. Zur Halbzeit der dreijährigen Laufzeit zog Projektleiter Horst Wieker am 14. Februar bei einem internationalen Workshop in Berlin eine positive Zwischenbilanz.

CONVERGE erforscht die technischen Voraussetzungen für einen umfassenden, schnellen und sicheren Informationsfluss über das Verkehrsgeschehen. Eingebunden in die Forschung sind Serviceanbieter, Straßeninfrastrukturbetreiber, Verkehrsleitzentralen, Mobilfunkbetreiber, Automobilhersteller und Zulieferer, IT-Dienstleister sowie Hochschulen und Forschungsinstitute.

Hybride Kommunikationsarchitektur

Den Dreh- und Angelpunkt des Forschungsprojektes bildet die Entwicklung einer Kommunikationsarchitektur. Die herausragende Eigenschaft dieser Architektur liegt in ihrer Offenheit. Aktuell steht ein hybrides Modell im Mittelpunkt der CONVERGE-Forschung. Es berücksichtigt den Informationsaustausch sowohl über Mobilfunk als auch mittels WLAN-Technologie (IRS-Netze auf Basis von G5). „Im Projektverlauf haben wir bereits einen Riesenschritt auf dem Weg zu einer offenen Architektur für beliebig viele Serviceanbieter zurückgelegt“, so Projektleiter Horst Wieker, Professor an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Saarbrücken. Allerdings gebe es noch etliche Details zu klären, wie zum Beispiel Fragen zum Sicherheitskonzept oder zum Systemzugang.

Private und gewerbliche Anwendungen

Nutznießer sind in erster Linie die Fahrzeugführer. Sie erhalten über Fahrerinformations- und Fahrerassistenzsysteme aktuelle und hochauflösende Mobilitätsdaten. Außerdem werden sie per Handy, Rundfunk oder Verkehrssignal frühzeitig vor Gefahren wie Falschfahrer gewarnt. Auch Staumeldungen, Baustellenhinweise sowie Status-Informationen für Speditionen und Lkw-Fahrer sollen effizienter als bisher zwischen den Fahrzeugen und eingebundenen Dienstleistern ausgetauscht werden.

Den eintägigen Workshop in Berlin besuchten mehr als 120 Teilnehmer aus zwölf Ländern. An CONVERGE sind beteiligt: Adam Opel AG, BASt – Bundesanstalt für Straßenwesen, BMW Group, Ericsson GmbH, Fraunhofer Gesellschaft mit dem Institut für Angewandte und Integrierte Sicherheit (AISEC) und dem Institut für Offene Kommunikationssysteme (FOKUS), Hessen Mobil – Straßen- und Verkehrsmanagement, Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes, PTV Group, Robert Bosch GmbH, Vodafone GmbH, Volkswagen AG sowie die assoziierten Partner Bundesnetzagentur und die Stadt Frankfurt am Main. Hinzu kommen im Unterauftrag Universitäts- und Forschungsinstitute sowie kleinere und mittelständische Unternehmen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördern das Projekt mit 12 Millionen Euro.