Paul Pietsch Classic: Legendäre KAD-Modelle von Opel am Start

04.06.2014

Rüsselsheim / Offenburg.  Für 103 Klassiker geht es vom 6. bis 7. Juni wieder auf große Fahrt – dann startet die dritte Paul Pietsch Classic, die zu Ehren von Rennfahrer und Verleger Paul Pietsch stattfindet. Jede Menge blitzenden Chroms und zeitlos schöner Karossen werden über rund 470 Kilometer durch die schönsten Ecken des Schwarzwalds – die einstigen Hausstrecken des Grand-Prix-Piloten Pietsch – erkunden. Opel Classic schickt über die zwei Etappen der Rallye gleich drei Fahrzeuge der automobilen Oberklasse ins Rennen, die zur KAD-Baureihe gehören und 50 Jahre alt werden. 1964 trumpfen die Rüsselsheimer mit der KAD-Baureihe auf. Mit den drei Großen – Kapitän, Admiral und Diplomat – besetzt Opel von 1964 bis 1977 die automobile Oberklasse. Alle drei teilen sich eine knapp fünf Meter lange und 1,90 Meter breite Karosserie. Nicht nur die Namensgebung spiegelte das Standesbewusstsein der Rüsselsheimer wider, sondern auch das stark amerikanisch beeinflusste Design, die Außenabmessungen und die bärenstarken Sechs- und Achtzylindermotoren sind klare Statements.

Stellvertretend für die drei Jubilare schickt Opel Classic einen Kapitän B, einen Admiral A V8 und einen Diplomat A V8 Coupé an den Start in Offenburg. Rennfahrer und Opel-Markenbotschafter Jockel Winkelhock wird kräftig am Lenkrad des 132 PS starken Kapitän von 1969 drehen. Mit dem damals völlig neu entwickelten Fahrwerk samt der hochkarätigen DeDion-Hinterachse, die fahrdynamisch einer Einzelradaufhängung ebenbürtig ist, wird die Fahrt mit dem Sechszylinder zum Erlebnis werden. Vom sehr seltenen Kapitän B, der von März 1969 bis zum Frühjahr 1970 gebaut wurde, entstanden rund 11.000 Exemplare – von denen nur noch wenige existieren.

Als zweiter im Bunde der KAD-Reihe absolviert eine weitere Rarität, der Admiral A mit V8-Motor von 1965, die Rallye. Lediglich 622 Exemplare wurden zwischen 1965 und 1968 von der Admiral-Baureihe in Rüsselsheim produziert. Im Cockpit des Luxusliners, der in nur elf Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 sprintet, sitzen der Opel-Vorstandsvorsitzende Dr. Karl-Thomas Neumann und der Vorjahreszweitplatzierte Hanns-Werner Wirth. Die Oberklasse-Limousine besticht durch die reichhaltige Ausstattung und hohe Fahrkultur. Unter der Motorhaube arbeitet ein Achtzylinder-V-Motor, der 190 PS leistet. Die Kraft wird mittels einer Dreigang-Automatik zu den Rädern geschickt.

Außerdem steht noch der große Bruder von Kapitän und Admiral – ein 1966er Diplomat A V8 Coupé – in den Startlöchern für die Schwarzwaldroute. Seinerzeit das Flaggschiff der Opel-Flotte. Der Diplomat, der als Limousine und Coupé produziert wurde, übernahm die Führungsposition des Rüsselsheimer Oberklassentrios. Die ausgeprägt kantige Karosserie mit breitem Chromkühlergrill zeigt charakteristische Merkmale der zeitgenössischen amerikanischen Vorbilder. Unter der großen Motorhaube bollert ein V8-Triebwerk mit 5,4 Litern Hubraum. Im Topmodell wird eine Leistungsausbeute von 230 PS erreicht und die Spitzengeschwindigkeit liegt bei 206 Stundenkilometern. Mit diesem Wert war das Coupé zur damaligen Zeit das schnellste Serienfahrzeug seiner Klasse. Das Diplomat Coupé wurde lediglich 304 Mal gebaut und zählt heute zu den gesuchtesten Opel-Oldtimern.