19. ADAC Opel Classic Hessen-Thüringen: Historische Opel begeistern Zuschauer bei Oldtimer-Rallye

12.05.2013

Rüsselsheim.  Am 10. und 11. Mai fand die 19. ADAC Opel Classic Hessen-Thüringen statt. Bei strahlendem Sonnenschein rollten 150 Klassiker aus der Zeit, als es noch Tankwarte und Weißwandreifen gab, auf die Strecke. Fahrzeuge von insgesamt 39 Marken nahmen an der Gleichmäßigkeitsfahrt teil. Darunter waren auch 20 historische Opel; acht davon Werkswagen aus dem Opel Oldtimer-Fuhrpark, die alle problemlos ins Ziel kamen. Damals wie heute gilt eben der Slogan von einst: Opel – der Zuverlässige.

Start und Ziel der von Opel unterstützten Rallye war in diesem Jahr die Domstadt Fulda. Von dort ging es auf traumhafte Strecken durch Osthessen, Südthüringen und Nordbayern. Die erste Etappe „Rhön/Grabfeld“ am Freitag (10. Mai) führte durch den Naturpark Rhön, über den Thüringer Wald nach Meiningen, durch Bad Königshofen, dann über die Wasserkuppe und zurück nach Fulda. Auf wunderschönen Routen mit vielen Zuschauern endete der Tag nach 250 Kilometern am Lenkrad der alten Recken. Die zweite Etappe „Rhön/Spessart“ am Samstag (11. Mai) mit rund 190 Kilometer führte die Klassiker von Fulda aus über Bad Brückenau in den Spessart, dann zum Schloss in Steinau und Gedern sowie durch das kleine Vogelsberg-Städtchen Herbstein und zurück nach Fulda. Die Tour war eine idyllische Ausfahrt mit einigen kniffligen Geschicklichkeitsprüfungen, bei denen die Teilnehmer von ihren Opel-Fans lautstark angefeuert wurden. Publikumsliebling war eindeutig die Startnummer 1 – ein Zweiliter Opel Spitzkühler 8/25 aus dem Jahr 1920.

Mit von der Partie waren darüber hinaus die Opel-Baureihen Admiral, Kadett A, Commodore, GT-AL, Manta A und B sowie Ascona B. In diesem Jahr durften besonders die Geburtstagskinder des Rüsselsheimer Autobauers nicht fehlen. Vor genau einem halben Jahrhundert rollte der erste Rekord A vom Band. Und vom Rekord B war ein ganz besonderes Exemplar dabei, das bereits beim Start in Fulda auf der Pauluspromenade bestaunt wurde. Fußball-Nationaltrainer Sepp Herberger lenkte einst den 90 PS starken Rekord B mit Weißwandreifen und Viergangschaltung aus dem Jahr 1966. Für die Rhön/Spessart-Etappe nahm Rennfahrer Markus Oestreich, der von 1989 bis 1991 in der DTM für Opel fuhr, hinter dem Volant des petrolgrünen Rekord B Platz. Sein Fazit: „Es war einfach toll mit dem Herberger-Rekord. 100 Stundenkilometer mit diesem Wagen sind echt sportlich.“

Die Herberger-Limousine, die 1965 und 1966 nur elf Monate lang produziert und dabei rund 300.000-mal verkauft wurde, gehört heute zum Opel Oldtimer-Fuhrpark. Die Rüsselsheimer haben den Wagen 1994 aus dem Herberger-Nachlass gekauft, und gründlich überholt. Opel hat viele Autos kreiert, die längst Kultstatus besitzen. Wie den Opel Kapitän, der zum Symbol des deutschen Wirtschaftswunders wurde und ebenso treffend wie wunderbar von Reinhard Mey in seinem Lied „51er Kapitän“ besungen wurde. Der Opel Kapitän wurde vor nunmehr 75 Jahren zum ersten Mal gebaut. Happy Birthday, Herr Kapitän!