GM und Opel Vorstand schlagen Deutschland-Plan zur Stärkung von Opel vor

13.06.2012

Rüsselsheim.  Die Geschäftsleitung der Adam Opel AG, die IG Metall und die Betriebsräte der deutschen Standorte werden über eine Verlängerung des Ausschlusses betriebsbedingter Kündigungen bis Ende 2016 und die Umsetzung des Tarifabschlusses 2012 verhandeln. Teil dieser Gespräche ist auch eine Lösung, wonach das Opel-Werk in Bochum nicht wie allgemein erwartet Anfang 2015 geschlossen würde, sondern die Zafira-Produktion bis zum Auslauf in Bochum verbliebe.

Verhandelt wird auch die Auslastung der Standorte Rüsselsheim, Eisenach und Kaiserslautern - sowie die Zukunft der Bochumer Werke. Gegenstand der Gespräche wird auch die Planung der Geschäftsleitung sein, unter den gegenwärtigen ökonomischen Rahmenbedingungen und zukünftigen Marktaussichten keine weitere Produktallokation für Bochum nach Auslauf des jetzigen Zafira vorzusehen.

Die Opel Geschäftsleitung, die IG Metall und die Betriebsräte der deutschen Standorte werden ihre Gespräche in den kommenden Wochen weiterführen, um eine umfassende Vereinbarung zu treffen, Ziel ist es, nicht nur Kosten zu reduzieren, sondern auch die Abhängigkeit von Importfahrzeugen und -komponenten zu verringern. Dies könnte auch die Produktion von Fahrzeugen anderer Marken in den europäischen Werken beinhalten.

Über diese angestrebte Vereinbarung hinaus hat der Opel Vorstand einen Plan ausgearbeitet, der in weiteren Einzelheiten am 28. Juni dem Aufsichtsrat vorgestellt wird. Seine wichtigsten Elemente sind:

Opel-Vorstandsvorsitzender Karl-Friedrich Stracke: „Wir müssen auf eine langfristig positive Entwicklung unseres Geschäfts in Deutschland hinarbeiten. Opel muss sein Geschäft so gestalten, dass wir auch in einem schwierigen Marktumfeld nachhaltig profitabel sind.. Bei einem erwarteten Rückgang des Automobilmarktes in Europa um 20 Prozent im Vergleich zu 2007 wäre es unverantwortlich, jetzt nicht zu handeln.“

Stephen Girsky, Vice Chairman von General Motors und Opel-Aufsichtsratsvorsitzender ergänzte: „GM steht voll und ganz hinter den Plänen zur Stärkung von Opel und zur Verbesserung seiner Wettbewerbsfähigkeit. Opel bleibt ein zentraler Pfeiler unseres globalen Geschäfts und ich bin fest davon überzeugt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“

Opel-Gesamtbetriebsratsvorsitzender Wolfgang Schäfer-Klug: „Die Opel-Betriebsräte sind bereit, an der Stärkung der Marke Opel mitzuarbeiten. Die Eckpunkte des vorgeschlagenen Geschäftsplans gehen in die richtige Richtung, doch zu vielen Punkten müssen wir noch Gespräche führen. Die Bereitschaft der Geschäftsleitung, über den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis Ende 2016 für alle deutschen Standorte einschließlich Bochum zu verhandeln, war hierfür eine wichtige Voraussetzung. Unser Ziel ist es, dass wir am Ende eine gemeinsame Lösung für Opel und alle Beschäftigte erreichen. Opel hat enorme Potenziale; wir müssen sie nur gemeinsam heben. Die Menschen bei Opel wünschen sich, dass wir in Zukunft trotz schwieriger Marktbedingungen positive Schlagzeilen schreiben.“

Berthold Huber, Erster Vorsitzender der IG Metall: "Die jetzt getroffene Vereinbarung ist ein Bekenntnis zur Entwicklung von Opel und eine Chance für die Standorte. Beide Seiten haben gezeigt, dass sie Verantwortung für die Beschäftigten übernehmen. Diese Vereinbarung ist aber auch erst ein Anfang. Opel hat Zeit gewonnen, in der die Marke mit dem Know-how der Beschäftigten wieder entwickelt werden kann und ein tragfähiges Zukunftskonzept für alle Standorte gefunden werden muss. Wir erwarten vom Management, dass es nicht bei einem bloßen Lippenbekenntnis bleibt, sondern das GM und Opel-Vorstand ihre Pläne mit den notwendigen Investitionen untermauern. Wir fordern Perspektiven für die Beschäftigten aller Standorte. Es geht hier um das Ganze, nämlich um die Zukunft von Opel insgesamt."

Opel bleibt seinen deutschen Wurzeln verbunden. Rund die Hälfte seiner gesamten Investitionen bis 2016 wird Opel in Deutschland tätigen. Opel beschäftigt 20.800 Mitarbeiter in Deutschland und mehr als 40.000 in ganz Europa.