Hans Diebschlag bricht Tabu zwischen Kunst und Werbung

Ausstellung „Träume des Adam – eine poetische Werbung“ zeigt 32 Gemälde zu Opel

22.03.2011

Rüsselsheim.  Kunst oder Kommerz: Im ewigen Streit zwischen der reinen Lehre und der Werbung für ein Unternehmen gab es bislang kaum Grauzonen. Mit der Ausstellung „Träume des Adam – eine poetische Werbung“ bricht Hans Diebschlag dieses künstlerische Tabu und zeigt, dass Verbundenheit mit  einer Marke und künstlerischer Anspruch sich nicht ausschließen müssen. 32 Gemälde des Künstlers mit Rüsselsheimer Wurzeln umfasst die Werkschau, die vom 15. April bis zum 15. Mai in der Werkshalle A1 auf dem Gelände des alten Rüsselsheimer Opel-Werks nahe des Hauptportals zu sehen ist. Die von Dagmar Eichhorn (forum urbanum) kuratierte Ausstellung beginnt mit einer  Vernissage am 14. April im Beisein des Künstlers. Eröffnet wird sie von Holger Kimmes, Mitglied des Vorstands der Adam Opel AG und Arbeitsdirektor.

Mit  der Ausstellung, die auch Teil der diesjährigen Feier für Jubilarinnen und Jubilare des Unternehmens ist, setzt die Adam Opel AG ihre langjährige Zusammenarbeit mit dem Maler fort. Bereits seit 1997 waren die Werke Diebschlags im Adam Opel Haus, in der Berliner Opel-Hauptstadtrepräsentanz oder auf dem alten Werksgelände zu sehen. Hans Diebschlag lebt  seit vielen Jahren in England,  fühlt sich  Rüsselsheim und Opel aber noch immer eng verbunden.

Premiere für den Film „Die Diebschlag-Monologe“

Parallel zur Ausstellung feiert der Film „Die Diebschlag-Monologe“ seine Premiere – illustrierte und teilweise inszenierte Zusammenschnitte von Interviews mit Hans Diebschlag zu Themen wie der Stadt Rüsselsheim, zu seiner Malerei und zu Opel. Der in der Schweiz lebende Regisseur Michael H. Farquharson entwirft darin ein vielschichtiges Porträt des Künstlers. Die Interviews wurden im August 2008 an vier Tagen in der historischen Werkshalle A1 aufgenommen und werden nun auch dort gezeigt. Farquharson wird zur Eröffnung am 14. April ebenfalls erwartet.

Ein weiterer Höhepunkt  ist die öffentliche Gesprächsrunde am 10. Mai um 19 Uhr in der Halle A1 zum Thema „Wie das Auto zur Ikone wird – ein Dialog zwischen Kunst, Marketing und Auto-Design bei Opel in Rüsselsheim.“ Zu den Podiumsgästen gehören unter anderem Opel-Vorstandsmitglied und Marketingchef Alain Visser sowie -Designchef Mark Adams.  Auch Beat Wyss, renommierter Professor für Kunstwissenschaft und Medientheorie, wird an der Veranstaltung teilnehmen.

Im Wandel der Zeit: Unternehmen und Modelle im Mittelpunkt

Mit den 32 Gemälden der Ausstellung reflektiert Hans Diebschlag  wie Menschen die Marke Opel und ihre  Produkte wahrnehmen. Persönlichkeiten aus Vergangenheit und Gegenwart halten Einzug in seine Werke, die  an frühere Opel-Werbeplakate und die Unternehmensentwicklung angelehnt sind. Im Mittelpunkt stehen dabei die Modelle im Wandel der Zeit, aber auch die Lage der Automobilindustrie in der jüngsten Wirtschafts- und Finanzkrise wird thematisiert. Ein weiteres zentrales Motiv ist die Bedeutung des Autos in der modernen Gesellschaft: Es verwandelt sich von einem einfachen Fortbewegungsmittel zu einer zweiten Haut des Menschen, zu einer  kulturellen Haut. Es wird gleichsam selbst zur Idee und zum Träger von Träumen, die Diebschlag in Aquarell und Tempera auf Papier, Öl auf Aluminium und Öl auf Ölkarton festgehalten hat.

Über den Künstler:

Hans Diebschlag wurde 1951 in Bensheim-Auerbach geboren. Als einjähriger Junge zog er mit seinen Eltern nach Rüsselsheim, wo er seine Kindheit und Jugend verbrachte. Er studierte vier Jahre Kunst an der Hochschule Städel in Frankfurt am Main und danach an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach, wo er das Diplom für Kunst und Design erwarb. Seit 1976 lebt Diebschlag in England.