Rüsselsheim. Der demografische Wandel stellt die Industrie vor neue Herausforderungen. Der Anteil älterer Beschäftigter wird in den nächsten Jahren weiter wachsen; daher gewinnt die Frage an Bedeutung, wie Gesundheit, Arbeitsfähigkeit und Qualifikation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten werden können. Praxisnahe Konzepte hierfür zu entwickeln ist Ziel des Projekts „Gesund und qualifiziert älter werden in der Automobilindustrie. Partizipation und Inklusion von Anfang an“ (PINA). Es wurde jetzt mit einer Auftaktveranstaltung bei Opel in Rüsselsheim gestartet.
PINA wird im Rahmen der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert. Kooperationspartner sind Automobilhersteller und Zulieferer wie Opel, Audi, Bosch, Daimler, EvoBus, Ford, Porsche und VW. Die Federführung des Projekts liegt in den Händen des Instituts für Arbeitswissenschaft der TU Darmstadt (IAD) und des Lehrstuhls für Arbeit und Berufliche Rehabilitation der Universität zu Köln. In den kommenden Monaten nehmen die Forschungseinrichtungen den Stand des Alter(n)smanagements in den beteiligten Unternehmen auf und erarbeiten dann bis August 2014 Umsetzungsstrategien für ein praxisnahes Gesamtmodell.
„Die Erhaltung von Gesundheit und Qualifikation der Mitarbeiter ist angesichts der demografischen Entwicklung von entscheidender Bedeutung. Das gilt für alle Branchen, nicht nur für uns Autohersteller“, sagte Christian Möller, Director Human Resources bei der Adam Opel AG, in seiner Eröffnungsrede. „Mit diesem Projekt möchten wir Best-Practice-Verfahrensweisen identifizieren und mit wissenschaftlicher Unterstützung erfolgreiche
Lösungen entwickeln, die auch Unternehmen in Deutschland außerhalb der Automobilindustrie zur Verfügung stehen."
Schwerpunkte von PINA sind Themen wie Arbeitsorganisation, Arbeitsgestaltung, Gesundheitsförderung, betriebliches Eingliederungsmanagement sowie Qualifizierung, Weiterbildung, Personalentwicklung und Laufbahngestaltung. Ein Hauptziel ist nicht nur die Vernetzung der innerbetrieblichen Abläufe, sondern auch die Untersuchung der Schnittstellen zu Trägern von Prävention und Rehabilitation wie Krankenkassen, Unfall- und Rentenversicherungen und die Zusammenarbeit zwischen diesen und den Unternehmen zu stärken.
Zum Auftakt trafen sich in der Rüsselsheimer Zentrale der Adam Opel AG Vertreter des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, der beteiligten Universitäten und Firmen sowie der Sozialversicherungs-träger.
In Fachvorträgen wurde durch Referenten der beteiligten Partner der Status Quo des betrieblichen Alter(n)smanagements dargestellt und Visionen für dessen zukünftige Gestaltung formuliert.