Glattbrugg.
Im
Salzhaus Wangen an der Aare präsentiert das Swiss
Car Register der Oeffentlichkeit im Rahmen des
Internationalen ALT-OPEL Treffens vom 21. Mai 2009
bis
01. Juni 2009 einen exklusiven Querschnitt aus der
40-jährigen Bieler Automobilgeschichte.
Wangen an der Aare steht im automobilen Rampenlicht
Vom 21. Mai
bis 24. Mai 2009 werden Oldtimer das Strassenbild in
Wangen an der Aare dominieren. Das historische
Städtchen ist Austragungsort des 38. Internationalen
ALT-OPEL Treffens. Mehrere Hundert Opel Oldtimer
aller Epochen aus ganz Europa werden erwartet.
Am
Samstag, 23. Mai 2009 findet zudem auf dem Areal der
alten Kaserne in Wangen a.A. ein grosser Oldtimer-
und ALT-OPEL-Teilemarkt statt.
40
Jahre Montage Suisse
Als
besonderen Leckerbissen wird vom 21. Mai bis zum 01.
Juni 2009 im Salzhaus in Wangen a.A. die
Sonderausstellung
„40 Jahre
Montage Suisse“
gezeigt: Exklusive und äusserst seltene
Spezialmodelle, welche ausschliesslich in Biel oder
bei Schweizer Carrosseriewerkstätten gebaut wurden.
Eine einmalige, akribisch und mit viel Aufwand
zusammengetragene Show mit „Montage
Suisse“-Raritäten.
So werden ein früherer Buick Eight, ein Chevrolet 13
PS mit Opel-Motor – ursprünglich für die Schweizer
Armee gebaut – genauso präsentiert wie die berühmten
Schweizer Luxusmodelle „Opel Rekord Ascona“ der
späten 50er Jahre, die allerdings nichts mit den
späteren Asconas gemeinsam hatten. Exponate wie eine
Spezialanfertigung der Carrosserie Langenthal, ein
seltener „Süsswasser-Manta“ bis hin zu den „GM Swiss
Ranger“, der letzten Schweizer Automarke, honorieren
die 40 jährige Sonderausstellung „Montage Suisse“.
Ergänzt wird die Ausstellung durch den ersten
Schweizer Concept Car von 1956: der Soletta aus
Solothurn. Es ist dem Swiss Car Register, Sektion
Montage Suisse gelungen, nach monatelangen
Recherchen und Verhandlungen diesen einmaligen
Querschnitt an echten „Montage Suisse“ Raritäten für
zehn Tage zusammenzubringen.
40
Jahre „Montage Suisse „ - Aus der Geschichte der
General Motors Suisse SA
Die Gründung der General Motors Suisse SA am 02. Mai
1935 war sowohl für Biel als auch für die General
Motors ein Wagnis. Sie fiel in eine Krisenzeit, als
fast überall ein wirtschaftlicher Protektionismus um
sich griff. Auch der schweizerische Bundesrat
verfügte zum Schutz der Handelsbilanz und der
Arbeitsplätze scharfe Importrestriktionen, welche
auch die Einfuhr von Fahrzeugen gefährdeten.
General Motors suchte nach einem Ausweg mit den
Behörden, die ihrerseits nach
Arbeitsbeschaffungsmöglichkeiten suchten. Die Lösung
wurde darin gefunden, dass der Bundesrat
Präferenz-Zölle auf Montageteilen zusicherte, womit
die wirtschaftliche Grundlage für die Montage von
Fahrzeugen in der Schweiz gegeben war.
Biel, unter der dynamischen Führung des damaligen
Stadtpräsidenten Dr. Guido Müller, gelang es,
General Motors zu überzeugen, dass Biel der richtige
Standort für ein solches Montagewerk sei. Das
GM-Projekt wurde rasch in Angriff genommen, und
schon am 05. Februar 1936 lief der erste in Biel
montierte Wagen, ein Buick 8-Zylinder, vom Band. Es
folgten im gleichen Jahr 321 Chevrolet, 115 Buick,
61 Oldsmobile, 36 La Salle, 117 Vauxhall und 318
Opel.
Der Zweite Weltkrieg unterbrach die aufstrebende
Entwicklung: kein Nachschub von Material und kein
Benzin für Privatgebrauch. Die Herstellung von
Karbidvergasern und Armeetornistern sowie die
Reparatur von Eisenbahnwagen sicherten die
Beschäftigung einer reduzierten Belegschaft.
Langsam erholten sich die Welt und die Wirtschaft
nach Kriegsende. Ein gewaltiger Nachholbedarf
zeichnete sich ab – auch für Automobile. Für die
Schweiz wurde ein langfristiger Konjunkturaufschwung
mit einem jährlichen Gesamtabsatz von 10‘000
Personenwagen prognostiziert. Diese damaligen
Schätzungen sind von der tatsächlichen Entwicklung
bald überholt worden: Der PW-Markt steig schon 1950
auf 28‘000 Einheiten. Zehn Jahre später, 1960, waren
es 90‘000.
GM Suisse zeigte festes Vertrauen in die Zukunft des
Automobils: Ein neues Ersatzteillager mit einer
Lagerfläche von 11‘400 m2 wurde gebaut, und 1957
wurde die Produktionskapazität des Montagewerkes
durch ein 25 Millionen Franken Ausbauprogramm
verdoppelt. So stieg der Ausstoss von 5‘871
Einheiten im Jahr 1955 auf 14‘391 im Jahr 1960.
Die Verkäufe jedoch waren auf über 32‘000 Einheiten
angestiegen. Davon entfielen rund die Hälfte auf
Lieferungen nach Oesterreich und Italien, Länder,
die seit 1947 von GM Suisse betreut worden waren.
1962 erfolgte die Gründung von eigenen
GM-Niederlassungen in Oesterreich und Italien.
Je länger je mehr überstieg aber der Inlandbedarf
die Montagekapazität. 1970 verkaufte die GMS in der
Schweiz 28‘017 PW, wozu die Bieler Produktion trotz
voller Auslastung nur 17‘102 Fahrzeuge beitragen
konnte. Zur Erleichterung der Instandstellung und
Auslieferung der fertig importierten Wagen wurde
1966 in Studen bei Biel ein 150‘000 m2 grosses
Lager- und Auslieferungszentrum in Betrieb genommen.
Die erfreuliche Entwicklung des Bieler Montagewerkes
– nach 1973 wurden über 5 Millionen Franken für
einen zentralen europäischen Zusammenbau der grossen
Opel-Modelle investiert – wurde durch den Beitritt
der Schweiz in die EFTA und später das
Assoziationsabkommen mit der EG unterbrochen. Im
Rahmen dieser internationalen Abkommen musste die
Schweiz auch die zollpräferentielle Behandlung von
Montageteilen aufgeben, wodurch der lokalen Montage
die Voraussetzung der wirtschaftlichen Existenz
entzogen wurde.
Als letztes der schweizerischen
Automobil-Montagewerke musste Biel 1975 die Bänder
stillegen, nachdem insgesamt 329‘864 Wagen gebaut
worden waren.
