2008-06-26
Forschungsinitiative
Aktiv
Opel stellt
Projekte für Verkehrsmanagement und Aktive Sicherheit vor
Telematik
und Assistenzsysteme bieten Lösungen für
intelligenten und sicheren Verkehr
Rüsselsheim/Bergisch Gladbach. Auf der
Halbzeitpräsentation der „Forschungsinitiative
Aktiv“ stellte die Adam Opel GmbH gestern ihre
aktuellen Projekte für einen sicheren Verkehr der
Zukunft vor. Bis August 2010 arbeiten 29 Unternehmen
aus der Automobilindustrie zusammen mit den
Bundesministerien für Wirtschaft und Technologie
sowie Bildung und Forschung an „Adaptiven
und
kooperativen
Technologien
für den
Intelligenten
Verkehr“
(Aktiv). In drei Projekten entwickeln die Partner
Lösungen für: Verkehrsmanagement, Aktive Sicherheit,
Cooperative Cars. Opel arbeitet dabei in vier
Teilprojekten mit: Virtuelle Verkehrsbeeinflussung,
Störungsadaptives Fahren, Fahrsicherheit und
Aufmerksamkeit sowie Aktive Gefahrenbremsung.
So entwickeln die Ingenieure von Opel eine
Virtuelle Verkehrsbeeinflussungsanlage,
deren Informationen im Fahrzeugdisplay angezeigt
werden und sowohl dem Fahrer als auch
Assistenzsystemen (Abstandswarnung, Bremsassistent)
zur Verfügung stehen. Für den Fahrer relevante
Informationen, beispielsweise eine Nebelwand oder
ein Stau in Fahrtrichtung, werden grafisch
aufbereitet und geben ihm intuitiv erfassbare
Handlungsanweisungen. Zusätzlich verfügt das System
über Sprachausgabe. Der Arbeitstitel für dieses
Konzept lautet SBA-Motivator (Streckenbeeinflussungsanlage),
weil es nicht nur aktuelle Verkehrsregelungen
darstellt, sondern auch eine Begründung dafür
liefert sowie ergänzende Verhaltenstipps gibt.
Mit der gleichen technischen Grundausstattung
arbeitet der „Baustellenlotse“ des
Aktiv-Teilprojekts
Störungsadaptives Fahren.
In Baustellen stehen Autofahrer vor dem Problem,
dass sie keine Informationen über die
Streckenführung, die Lage der Baustelle, eventuelle
Staulänge und Reisezeitverluste haben. Darüber
hinaus werden in Baustellen meistens die
Fahrspurbreiten verringert, was in Verbindung mit
großen Lkw und einem unklaren Spurverlauf zu
Verunsicherung führen kann. Der Baustellenlotse soll
zusammen mit fest am Straßenrand installierten und
mobilen Funkstationen, so genannten Road Side Units,
dem Fahrer klare Informationen über das
Verkehrsgeschehen liefern. In seinem Fahrzeugdisplay
erkennt der Fahrer den Streckenverlauf und erhält
weitere Informationen, die sein Fahrverhalten
beeinflussen können. Neben der grafischen
Darstellung erhält er akustische Signale, sodass er
sich optimal im Verkehrsfluss bewegen kann.
Im Teilprojekt
Fahrsicherheit und Aufmerksamkeit
beschäftigt sich Opel mit der Messung der
Fahreraufmerksamkeit und wertet das aktuelle Fahr-
und Reaktionsverhalten aus. Mit diesen Informationen
können Warnstrategien und somit auch
Fahrerassistenzsysteme effektiver gestaltet werden.
Die Opel-Entwickler machen sich die vielfältigen
elektronischen Funktionalitäten moderner Fahrzeuge
wie elektronische Steuergeräte und deren Vernetzung
zunutze, um mit einem eigens programmierten
Software-Algorithmus die Aufmerksamkeit des Fahrers
anhand zahlreicher Merkmale zu erfassen. So sollen
Verhaltensmuster identifiziert werden, die für einen
unaufmerksamen Fahrer typisch sind. Beispielsweise
folgen bei Müdigkeit häufig schnelle Lenkkorrekturen
auf Phasen geringer Lenktätigkeit.
Ziel des Teilprojekts
Aktive
Gefahrenbremsung
ist die selbsttätige und situationsangepasste
Verzögerung des Fahrzeugs, um Auffahrunfälle zu
vermeiden. Ein Versuchsträger auf Basis eines Opel
Zafira ist bereits mit modernster Technik bestückt
und wird nun erstmals der Öffentlichkeit
präsentiert. Der Demonstrator verknüpft Kamerabilder
mit Radarsensorik sowie der Laser-basierten
Lidar-Technik. Erkennt das System, dass sich der
Fahrer auf Kollisionskurs bewegt, aktiviert sich ein
mehrstufiges Warn- und Eingriffskonzept in
Abhängigkeit der Fahrerreaktion. Es sendet optische,
akustische und haptische Signale aus, um den Fahrer
zum Handeln zu motivieren. Unterbleibt eine
angemessene Reaktion durch den Fahrer, leitet das
System eine Teil- und bei unmittelbarer
Kollisionsgefahr auch eine Vollbremsung bis zum
Stillstand des Fahrzeugs ein.

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