2008-06-18
Der erste Opel
der sehen kann
- Premiere
Anfang 2009 im Insignia: Kamera-Auge liest Schilder
und erhöht Sicherheit
-
„Opel-Eye“ mit Doppelfunktion informiert über
Tempolimits und Spurabweichung
- Neues
System kommt zuerst im Insignia und bald auch in
weiteren Opel-Modellen
Rüsselsheim. Opel präsentiert eine Premiere: Eine
Kamera
mit Weitwinkel-Objektiv, zwischen Innenspiegel und
Frontscheibe integriert, hilft Autofahrern mit zwei
unterschiedlichen Funktionen: Die Schildererkennung
liest Verkehrszeichen, die auf Tempolimits oder
Überholverbote hinweisen, und zeigt sie in der
Armaturentafel an. Außerdem alarmiert ein
Spurabweichungsassistent den Fahrer, wenn die
Begrenzungsmarkierungen einer Straße unabsichtlich
überfahren werden. Beide Systeme gemeinsam verbessern
die Verkehrssicherheit, vermindern Stress und helfen
teure Strafmandate zu vermeiden.
„Diese neue Technologie entspringt der Opel-Philosophie,
das Fahrerlebnis durch unterstützende Systeme zu
verbessern, ohne die Handlungsfreiheit des Fahrers
einzuschränken“, erklärt Opel-Chef Hans Demant.
Unter dem Namen „ Opel Eye“, also Opel-Auge, wurde die
hoch auflösende Kamera mit Weitwinkelobjektiv samt
Prozessor von den Opel-/GM-Ingenieuren in Rüsselsheim
zusammen mit Spezialisten des Zulieferers Hella
entwickelt. Die Kamera, die Schilder und
Fahrspurbegrenzungen erkennt, ist, kaum größer als ein
Handy. Sie schießt 30 Bilder pro Sekunde, die von zwei
Signalprozessoren und mit Hilfe einer GM-spezifischen
Software gefiltert und ausgewertet werden. Wenn ein Foto
dem Bild eines gespeicherten Verkehrszeichens
entspricht, leuchtet ein Warnsignal in der
Armaturentafel auf.
Achtung: Neues Tempolimit
Die Verkehrszeichenerkennung kann nicht nur
Geschwindigkeits- und Überholverbots-Schilder lesen
sondern auch ihre Aufhebung erkennen. Je nach
Lichtsituation fängt das System ab einer Entfernung von
100 Metern an, Schilder zu erkennen und mehrfach zu
lesen. Zunächst werden runde Strukturen gesucht, dann
über einen Konturenvergleich die Zahlen darin
identifiziert.
Das System zeigt immer die wichtigste Information für
eine sichere Fahrt zuerst an. Wenn beispielsweise zwei
Schilder erkannt werden, die nahe beieinander angebracht
sind, hat ein Überholverbotssignal Vorrang vor einem
Tempolimit.
Das erkannte Schild wird für einige Sekunden als Symbol
im Display in der Mitte zwischen beiden Rundinstrumenten
eingeblendet. Auch danach kann es über einen Knopf am
Lenkrad vom Fahrer jederzeit wieder abgefragt werden.
Aktiviert werden kann die Verkehrszeichenerkennung über
den Bordcomputer.
Das „Opel Eye“ liefert auch präzisere und aktuellere
Informationen als ein Navigationssystem, das Tempolimits
gespeichert hat, da die Kamera
Geschwindigkeitsbegrenzungen ganz aktuell erkennt,
beispielsweise an Baustellen.
Der Prozessor erkennt die Verkehrszeichen, da sie in den
meisten Ländern einheitlich entsprechend der Wiener
Konvention gestaltet sind. Dieses 1968 geschlossene
Übereinkommen regelt die Gestaltung von Verkehrszeichen
in mehr als 80 Ländern.
„Bei der Arbeit mit dem Opel Eye haben wir die
Fähigkeiten des Systems eindruckvoll weiterentwickeln
können. So haben in Deutschland ja Autobahn-Fahrspuren
teilweise unterschiedliche Tempolimits und das
Kamera-System ist in der Lage, zuverlässig die jeweils
zutreffende zu erkennen“, sagt Dr. Christoph Schmidt,
Leiter Elektronikentwicklung für den Insignia.
Alarm
bei ungewolltem Fahrbahnwechsel: der Spurhalteassistent
Die Assistenzkamera hat auch ein Auge darauf, ob der
Fahrer auf Schnellstraßen in der gewählten Spur bleibt
und hilft so mit, gefährliche Phänomene wie den so
genannten Sekundenschlaf zu bekämpfen. Der
Spurhalteassistent wird per Knopfdruck ein- und
ausgeschaltet. Ist er aktiv, warnt das System per Gong
und Blinksignal im Instrument.
Und das funktioniert so: Der zweite Signalprozessor und
die Software filtern ab einer Geschwindigkeit von 50
km/h das Kamerabild auf Strich- und Längsstrukturen und
erkennen auf diese Weise die Fahrbahn. Durch spezielle
Algorhythmen, die festlegen, wann Alarm gegeben wird und
durch das Erkennen von Lenkbewegungen sowie
Blinkerbetätigung ist das System fähig, sich nur in
Gefahrensituationen zu melden.
„Das sehende Auto, dass den Fahrer vor möglichen Risiken
warnt, ist nur der erste Schritt unserer Strategie um
Unfällen vorzubeugen“, sagt Demant. So arbeite GM Europa
auch an einer Kommunikation zwischen Fahrzeugen, bei der
die Autos Informationen über Standort und
Geschwindigkeit austauschen (siehe
V2V).
Fahrer können so gewarnt werden, wenn ein anderes Auto
in einem toten Winkel fährt, in einem nicht oder schwer
einsehbaren Bereich angehalten hat oder auf die selbe
Kreuzung zufährt. Derzeit läuft dazu ein Pilotprojekt in
Deutschland in Zusammenarbeit mit der hessischen
Landesregierung.
Die beiden neuen Assistenzsysteme
Verkehrszeichenerkennung („Traffic Sign Detection“) und
Spurhalteassistent („Lane Departure Warning“) machen das
Opel-Fahren künftig noch komfortabler und sicherer. Sie
werden im neuen Opel Insignia als Wunschausstattung
angeboten. Gemäß der Opel-Philosophie von der
Demokratisierung der Technologie werden beide Systeme
aber schon bald auch in anderen Modellreihen der Marke
Einzug halten. Bereits 2003 hatte Opel als erste
Automarke das adaptive Kurven- und Abbiegelicht (AFL) in
der Mittelklasse eingeführt und beim Astra die
elektronische Dämpferregelung CDC, die zuvor nur in
Luxusfahrzeugen und exklusiven Sportautos verfügbar war.

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