07. Januar 2008

 

 

Die neue AFL-Generation: Die Scheinwerfer denken und lenken mit

 

·      Neue AFL-Lichtgeneration debütiert 2008 im Opel Insignia

·      Lichtverteilung wird automatisch an Streckenprofil und Tempo angepasst

·      Gesetzliche Möglichkeiten werden erstmals voll ausgeschöpft

 

 

Glattbrugg.  Mit der neuen AFL-Generation stellt Opel eine Weiterentwicklung der intelligenten Lichttechno­logie vor. Die Lichtverteilung der Scheinwerfer orientiert sich automatisch am jeweiligen Streckenprofil und an den vorherrschenden Sichtverhältnissen. Das System, das erstmals neun Lichtfunktionen beinhaltet, debütiert in der neuen Mittelklasse-Generation von Opel. Weltpremiere feiert der Insignia im Juli 2008 auf der London Motorshow.

 

Zu seinen Neuerungen zählt auch das bei allen Insignia mit AFL-Scheinwerfern serien­mässige LED-Tagfahrlicht, das den Neuen bei Tag und Nacht unverwechselbar macht und gleichzeitig erheblich weniger Strom - und damit Treibstoff - verbraucht als Abblendlicht aus dem Hauptscheinwerfer. Zugleich ist die Verwechslungsgefahr mit Motorrädern so gut wie ausgeschlossen. Weitere Vorteile des LED-Tagfahrlichts sind der auf optimale Erkennbarkeit ausgelegte Lichtkegel und die ausserordentliche Dauer­haltbarkeit, die bis zu 30 Mal höher liegt als bei H7-Halogenbirnen. Werden die Hauptscheinwerfer eingeschaltet, übernehmen die LED die Standlichtfunktion und geben dem Insignia auch im Dunkeln seine einzigartige Wiedererkennbarkeit.

 

Die neue AFL-Generation: Breites Funktionsspektrum für vielfältigste Bedingungen

 

Die neue AFL-Generation, die Opel gemeinsam mit dem Lichtspezialisten Hella entwickelt hat, basiert auf lichtstarken Bi-Xenon-Scheinwerfern. Bei konventionellen Gasentladungslampen wird die Hell-Dunkel-Grenze des Abblendlichts mit Hilfe einer Strahlenblende gebildet. Bei der anspruchsvollen neuen AFL-Technologie kommt hingegen eine Frei-Form-Walze zum Einsatz. Auf deren Mantelfläche befinden sich mehrere exakt berechnete Konturen für die verschiedenen Lichtverteilungen. Bi-Xenon-Scheinwerfer projizieren das Abblend- und Fernlicht mit nur einer Xenonlampe pro Scheinwerfer auf die Strasse. Beim Umschalten bleiben Lichtfarbe und Intensität unverändert, wodurch das Auge entlastet wird.

 

Zahlreiche Fahrzeugsensoren - darunter Geschwindigkeits-, Gierraten-, Lenkwinkel- und Regensensoren sowie die Kamera des Fernlicht-Assistenten - geben der Steuerelektronik Informationen über Streckenprofil und Sichtverhältnisse. Die Software entscheidet, welche Lichtfunktion in der jeweiligen Fahrsituation angemessen ist. Entsprechend erteilt sie einen Befehl an einen Stellmotor. Dieser dreht die gewünschte Kontur auf der Walze in Sekun­denschnelle in den Strahlengang und verändert dadurch die Lichtverteilung. Zur Realisierung des Kurvenlichts ist das Modul schwenkbar. Kurvenlicht und Abbiegelicht sind bei Opel besonders effektiv, weil das dreidimensionale Design der Scheinwerfer dem Lichtstrahl den Weg um die Ecke nicht verstellen kann.

 

„Neben dem technologischen Know-how ist die Abstimmung der Scheinwerfer auch ein zunehmend wichtiger werdender Teil der Markenphilosophie“, erklärt der verantwortliche Ingenieur Ingolf Schneider. „Wir haben unzählige nächtliche Fahrten hinter uns gebracht, bis wir zum Beispiel den Verlauf der Hell-Dunkel-Grenze, die Schwenk-Algorithmen des Kurvenlichts oder das Feintuning des Schlechtwetterlichts so weit abgestimmt hatten, dass alle Entwicklungs- und Projektingenieure zufrieden waren.

 

Die insgesamt neun Lichtfunktionen in der Übersicht:

 

·         Bei Geschwindigkeiten unterhalb von 50 km/h bietet das Stadtlicht eine breitere, symmetrische Lichtverteilung mit reduzierter Reichweite. Dadurch können Fussgänger am Fahrbahnrand besser erkannt werden. Gegenüber dem normalen Abblendlicht ist die Leuchtintensität reduziert, da zusätzliche Lichtquellen - wie etwa die Strassenbeleuchtung - vorhanden sind.


 

 

·         Das Spielstrassenlicht schaltet sich automatisch ein, wenn die gefahrene Geschwindigkeit zwischen fünf und 30 km/h beträgt. Es ist vor allem für Zonen gedacht, die ganz besondere Vorsicht beim Fahren erfordern, beispielsweise in Wohngebieten mit entsprechender Verkehrsregelung. Der Lichtkegel beider Scheinwerfer wird dabei um acht Grad zum jeweiligen Strassenrand hin geschwenkt. Fussgänger, aber auch spielende Kinder, die die Geschwindigkeit eines Fahrzeugs in Bewegung nur unzureichend einschätzen können, sind so noch früher zu erkennen - gerade auch wenn Autos am Strassenrand geparkt sind.

 

·         Das Landstrassenlicht leuchtet den linken und rechten Fahrbahnrand heller und weiträumiger aus als konventionelles Abblendlicht, Tiere am Streckenrand werden früher erkannt. Zwischen 50 und 100 km/h wird es aktiviert, der Lichtstrahl reicht 70 Meter weit.

 

·         Beim Autobahnlicht werden die Lichtintensität erhöht und die Scheinwerfer etwas höher eingestellt, weil eine Blendung des Gegenverkehrs ausgeschlossen ist und die ebenere Fahrbahn zu geringeren Karosseriebewegungen führt. Der Lichtkegel leuchtet die Fahrbahn 140 Meter weit aus und betont dabei auch stärker den linken Fahrbahnrand. Die Erhöhung der elektrischen Leistung von 35 auf 38 Watt trägt ausserdem zur spürbaren Verbesserung der Sicht bei. Das Autobahnlicht schaltet sich auf gerader Strecke automatisch ein, wenn eine Geschwindigkeit von 100 km/h erreicht wird und gleichzeitig die über den Lenkwinkelsensor festge­stellten Kurvenradien indizieren, dass es sich nicht um das Streckenprofil einer Landstrasse handeln kann.

 

·         Das Schlechtwetterlicht aktiviert sich bei Regen oder Schneefall, wenn der Regensensor eine bestimmte Menge Niederschlag feststellt oder der Scheiben­wischer mehrmals hintereinander betätigt wird. Die Lichtleistung wird dann asymmetrisch verteilt: Rechts zum besseren Erkennen der Leitmarkierungen von
35 auf 38 Watt erhöht und links - auch um den Gegenverkehr weniger zu blenden als das normalerweise bei nasser, spiegelnder Fahrbahn der Fall ist - von 35 auf
32 Watt reduziert.  Gleichzeitig wird der Lichtkegel rechts stärker akzentuiert und links leicht verkürzt.


 

 

·         Das Fernlicht (bereits in der heutigen AFL-Generation realisiert) ist auf volle Lichtleistung und Reichweite ausgelegt. Es strahlt nicht asymmetrisch, sondern leuchtet die Fahrbahn in voller Breite optimal aus, und zwar mit einer von 35 auf 38 Watt erhöhten Lichtleistung.

 

·         Der Fernlicht-Assistent stellt ebenso eine Innovation im Segment wie einen wesentlichen Sicherheitsgewinn bei Fahrten während der Dunkelheit dar. Er schaltet automatisch das Fernlicht zur besseren Ausleuchtung der Fahrbahn ein und sorgt so für entsprechend gute Sicht. Die Kamera des Systems erkennt die Scheinwerfer oder Rückleuchten anderer Fahrzeuge und schaltet im Bedarfsfall automatisch von Fern- auf Abblendlicht um, um andere Verkehrsteilnehmer nicht zu blenden.

 

·         Das dynamische Kurvenlicht (bereits in der heutigen AFL-Generation realisiert) sorgt für eine bessere Ausleuchtung von Kurven. Beim Kurvenlicht leuchten die beweglichen Bi-Xenon-Scheinwerfer abhängig von Geschwindigkeit und Lenkeinschlag in einem Winkel von bis zu 15 Grad rechts und links zur Fahrt­richtung in die Biegung hinein. Neu hinzu kommt eine Sporttaste. Wird sie betätigt, reagiert AFL noch dynamischer. Die Abbiegelichter werden schneller angesteuert, und die Dimm-Kennlinie wird zu schnellerem Ansprechen hin modifiziert.

 

·         Das statische Abbiegelicht (bereits in der heutigen AFL-Generation realisiert) wird bei Geschwindigkeiten von weniger als 40 km/h oder beim Einlegen des Rückwärts­gangs aktiv. Es leuchtet den Bereich links und rechts des Fahrzeugs bis zu einem Winkel von 90 Grad aus und erleichtert so zum Beispiel das Manövrieren in dunklen Einfahrten. Eine neue Funktion ist die verzögerte Umschaltung aufs normale Fahrlicht, um Ausparkmanöver zu erleichtern.

 

Nahezu jeder zweite Vectra-/Signum-Fahrer wählt bereits die Sicherheitsoption

 

Seit Jahren ist Opel ein Vorreiter in Sachen automobiler Lichttechnologie: Als erster Fahrzeughersteller brachte die Marke mit dem Blitz 2003 mit Adaptive Forward Lighting (AFL) dynamisches Kurvenlicht und 90-Grad-Abbiegelicht in die Mittelklasse. 2004 war der Opel Astra der erste Kompakte mit Kurvenlicht, 2005 folgte der Zafira. 2006


 

demokratisierte Opel die Sicherheitstechnologie noch weiter, als die Marke im Corsa erstmals AFL auf Bi-Halogenbasis (Abbiegelicht) verfügbar machte. Im Mini-Van Meriva ist Bi-Halogen-Kurven- und Abbiegelicht als erstem Modell seines Segments seit Modelljahr 2006 erhältlich.

 

Das Marktpotenzial von Hightech-Scheinwerfern zeigen die Bestelleingänge für die aktuelle AFL-Generation. So entschieden sich 2007 rund 70 Prozent der Signum- und
40 Prozent der Vectra-Käufer in der Schweiz für die „mitdenkenden“ Frontscheinwerfer. Eine deutliche Zunahme der heutigen Anteile bei den Modellen Zafira, Astra, Corsa und Meriva – der Mini-Van ist seit Modelljahr 2006 als erstes Fahrzeug seiner Klasse mit einem Bi-Halogen-Kurven- und Abbiegelicht erhältlich – erwartet Opel 2008 im Rahmen einer Technologieoffensive.

 

Xenon-Leuchten sparen elektrische Energie – und reduzieren den Verbrauch

 

Ein wichtiges Argument für moderne Lichttechnologie ist auch der geringere Treibstoffver­brauch von Fahrzeugen mit Xenon-Scheinwerfern. Trotz doppelter Lichtleistung ver­braucht die Lichtquelle (35 Watt) über ein Drittel weniger Energie als eine Halogenlampe (55 Watt). Gasentladungslampen sind so genannte Linienstrahler, die nur ganz bestimmte Wellenlängen emittieren. Die Linien liegen alle im sichtbaren Bereich. Die Mischung der Linien ergibt dann die Farbe der Lichtquelle. Dem gegenüber strahlt eine Glühlampe ein kontinuierliches Spektrum ab. Das reicht weit in den nicht sichtbaren Infrarot-Bereich hinein, das heisst eine Glühlampe gibt ca. 70 bis 80 Prozent ihrer Leistung als nicht sichtbare Wärmestrahlung ab. Die restlichen 20 bis 30 Prozent sind die eigentliche Lichtabgabe.

 

Moderne Bi-Xenon-Scheinwerfer kommen mit nur einer Xenon-Lampe für Abblend- und Fernlicht aus. Bei den heute üblichen Doppel-Halogensystemen benötigen zwei Lampen zusammen 110 Watt pro Fahrzeugseite. Ein Auto mit Xenon-Licht und konventionellen Glühlampen in den Heckleuchten spart beim gesamten Licht bereits etwa ein Viertel Energie gegenüber einer Halogen-Ausrüstung. Bei einer Bestückung der Heckleuchten komplett mit LEDs steigt die Einsparung sogar auf etwa 40 Prozent. Wären alle in Deutschland zugelassenen PW mit Xenon-Scheinwerfern und LED-Heckleuchten ausgerüstet, würde die CO2-Bilanz nach Einschätzung des Zulieferers Hella jährlich um etwa 2,6 Millionen Tonnen entlastet.


 

 

Beim Einsatz spezieller Tagfahrleuchten mit LEDs würde der sonst anfallende Mehrver­brauch von 0,2 Litern pro 100 Kilometer fast vollständig neutralisiert. Das liegt nicht alleine an den sparsamen LED-Elementen, sondern auch daran, dass speziell konzipierte Tagfahrleuchten alleine betrieben werden, weil Instrumenten- und eine weitere Aussen­beleuchtung tagsüber naturgemäss unnötig sind.