2007-11-30
OPC Race Camp:
Kissling baut Rennversionen des Opel Astra OPC
- Zwei
Einsatzfahrzeuge für das 24-Stunden-Rennen 2008 auf
dem Nürburgring
-
Rennpremiere im Rahmen der BF
Goodrich-Langstreckenmeisterschaft
- Kissling
seit Jahrzehnten bewährter Opel-Partner im
Motor-Breitensport
Rüsselsheim. Mit dem OPC Race Camp hat Opel ein völlig
neues Terrain im Motorsport eröffnet. Ganz normale
Autofahrer können über ein professionelles Casting ihre
Rennfahrertalente entdecken und weiterentwickeln. Ihren
nächsten Einsatz haben die zehn Race Camp-Kandidaten
erst Anfang 2008 beim gemeinsamen Fitnesstraining im
österreichischen Saalfelden, doch hinter den Kulissen
herrscht durchgängig rege Betriebsamkeit. Zum Beispiel
beim Partner Kissling Motorsport: Dort werden derzeit
die Einsatzfahrzeuge der beiden Race Camp-Teams
aufgebaut, die 2008 zum 24-Stunden-Rennen auf dem
Nürburgring antreten.
Mit den nahezu serienmäßigen Opel Astra OPC, die in den
verschiedenen Castingstufen und bei den ersten
Renneinsätzen der Kandidaten im Rahmen der „BMW Driving
Experience Challenge powered by Castrol Haugg“ zum
Einsatz kamen, haben die nach Reglement „24-h-Spezial“
Reglement aufgebauten Boliden nicht viel gemein: Es
handelt sich vielmehr um reinrassige Renntourenwagen.
So treffen denn auch nicht etwa Serienautos zum Umbau
bei Kissling Motorsport ein, sondern unlackierte
Rohkarossen, auf deren Basis Schritt für Schritt das
Renngerät entsteht. Im Zuge des Karosserieaufbaus werden
neben einem eigens entwickelten Sicherheitskäfig
spezielle Rahmenverstärkungen an besonders beanspruchten
Stellen eingeschweißt und, darüber hinaus, fast alle
Nebenkomponenten wie Hilfsrahmen, Tankhalterungen sowie
Führungselemente und Anlenkpunkte von Fahrwerks- und
Antriebskomponenten entweder den Erfordernissen
angepasst oder durch Spezialentwicklungen ersetzt.
Vollständig neu ist auch der Antriebsstrang der
Renn-Astra mit Sintermetallkupplung und sequenziell
geschaltetem Sechsgang-Renngetriebe, von dem viele
Komponenten bei Kissling entwickelt und auf
computergesteuerten CNC-Werkzeugmaschinen gefertigt
werden. Auch der Vierzylinder-Turbomotor des Race
Camp-Renners ist als standfestes
Hochleistungs-Renntriebwerk ausgelegt, dessen gesamtes
Innenleben von der Kurbelwelle über Pleuel, Kolben,
Zylinderkopf und Ventilsteuerung bis hin zum
elektronischen Motormanagement komplett erneuert wurde.
Das Resultat nach dem derzeitigen Entwicklungsstand:
über 221 kW/300 PS Leistung bei einer Nenndrehzahl von
6.300 Touren und ein maximales Drehmoment von etwa 400
Newtonmetern bei 3.980 1/min.
Ihre Feuertaufe und Generalprobe werden die Race
Camp-Renner im Rahmen der BF
Goodrich-Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring
erleben. Mit welcher Rennperformance sie sich dabei
präsentieren, wird sich zeigen: Optimierungen im Detail,
diverse Feinabstimmungen sowie Probeläufe auf Motor- und
Fahrwerksprüfständen stehen noch an. Wichtige Partner
wie Dunlop und Recaro, zuständig für die Bereifung
beziehungsweise Sitzausrüstung der Einsatzfahrzeuge,
sind intensiv in die Entwicklungsarbeit eingebunden.
Letzterer folgt im kommenden Frühjahr ein besonders
emotionaler Moment: das erste Roll-out.
Kissling
Motorsport, ansässig im Kurort Bad Münstereifel und auf
dem benachbarten Nürburgring zu Hause, ist für Opel seit
den 1970er-Jahren ein bewährter Partner. Von Kissling
aufgebaute Kadetten fuhren 1987 und 1989 in der DTM,
später setzte man in der höchsten deutschen
Tourenwagenserie einen Omega ein. „Die Marke gehört
einfach zu uns“, sagt Stefan Kissling, der mit seinem
Vater den Betrieb leitet. Als Rennfahrer, unter anderem
in der Langstrecken-Serie auf dem Nürburgring, setzt der
Juniorchef ebenfalls auf einen Opel Astra. „Hätte es zu
der Zeit, als ich im Motorsport anfing, so etwas wie das
OPC Race Camp gegeben – ich hätte mich sofort
angemeldet“, sagt er, „dieses Projekt ist wirklich
einzigartig.“
Opel
Astra OPC nach „24-h-Spezial“- Reglement
Technische Daten
Motor
Vierzylinder-Reihenmotor, Hubraum 1.998 cm3,
Bohrung/Hub 86,0 x 86,0 mm, Motorsport-Motormanagement,
ladeluftgekühlter Turbolader mit externem Wastegate,
4-2-1-Edelstahl-Abgasanlage mit Motorsportkatalysator,
Leistung über 221 kW/300 PS bei 6.300 1/min, max.
Drehmoment 400 Nm bei 3.980 1/min.
Antrieb
Sequenzielles Sechsgang-Renngetriebe mit
Zündunterbrechung, Sintermetall-Kupplung.
Karosserie
Länge 4.200 mm, Breite 1.730 mm, Höhe 1.310 mm, Radstand
2.650 mm, Leichtbautüren und -motorhaube, einstellbarer
Heckflügel, Diffusor, eingeschweißte
Stahlrohr-Sicherheitszelle, Recaro-Rennsitz,
100-Liter-Sicherheitstank, pneumatisches Hebesystem,
Leergewicht rund 1.050 kg.
Fahrwerk
Radführungskomponenten aus Aluminium,
Motorsport-Stabilisator, mehrfach einstellbare
Motorsport-Stoßdämpfer, Motorsport-Aluminiumfelgen 9 x
18 Zoll/ET 22,5 mm, Dunlop-Motorsportbereifung 235/640 R
18, belüftete Sechskolben-Scheibenbremsen (360 mm) vorn,
Zweikolben-Scheibenbremsen (264 mm) hinten, Bremsbalance
vorne/hinten einstellbar, Motorsport-ABS-System.
Cockpit
Rennschalensitz, Sechspunkt-Sicherheitsgurt,
Sicherheitsfangnetz, Displaysystem mit
Datenaufzeichnung, Feuerlöschsystem.

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