2007-06-04
Denkwürdiges
Zusammentreffen beim Kaiserpreis-Rennen
Opel Grand
Prix-Rennwagen–Drillinge erstmals seit 1914 wieder
vereint
Rüsselsheim. Zu einem denkwürdigen Zusammentreffen kam
es am Wochenende während der Neuauflage des legendären
Kaiserpreis-Rennens von 1907 rund um Bad Homburg. Drei
baugleiche Opel Grand Prix-Rennwagen von 1913/14 fuhren
nach vielen Jahrzehnten wieder gemeinsam ein Rennen. Sie
haben eine bewegte Geschichte hinter sich.
1914 meldet Opel für den Grand Prix im französischen
Lyon gleich drei weiße Rennboliden an, gefahren von Carl
Jörns, Emil Erndtmann und Franz Breckheimer. Erndtmann
und Breckheimer scheiden in der zwölften Runde durch
Unfall und technischen Defekt aus. Carl Jörns erringt in
einer aufsehenerregenden Aufholjagd Platz zehn. Eines
der Fahrzeuge wird zur Reparatur nach Rüsselsheim
zurückgebracht; es ist heute noch in Firmenbesitz. Die
beiden anderen werden zum nächsten Grand Prix
verschifft, der im englischen Brooklands stattfindet.
Doch zur geplanten Revanche am 3. August kommt es nicht
mehr, denn der erste Weltkrieg bricht aus und das
deutsche Kaiserreich mobilisiert seine Truppen. Die
bereits angereiste Opel-Mannschaft muss Hals über Kopf
fliehen. Die beiden wertvollen Rennwagen werden
beschlagnahmt und bleiben auf der Insel. Sie werden
später von englischen Fahrern eingesetzt und holen in
den 20er Jahren in Brooklands, Yorkshire und London
mehrere Siege.
1990 wird
einer der Wagen von Richard Wiens erworben, einem
renommierten deutschen Opel-Händler aus Billerbeck, der
es sich nicht nehmen ließ, den Wagen beim
Kaiserpreis-Rennen selbst zu fahren. Der andere Bolide
befindet sich noch heute noch in englischem Privatbesitz
- sein Eigner John Bentley gewann am Wochenende in Bad
Homburg den Concours d’ Elegance als schönstes Auto der
Veranstaltung. Wagen Nummer drei, der aus der
werkseigenen Opel Classic-Sammlung stammende Grand Prix
Rennwagen, wurde von Roland Schmucker gelenkt.
Weiterer Erfolg für die Rüsselsheimer
Opel-Classic-Sammlung: In einem Rennwagen aus dem Jahr
1903 gewann das Team Alexander Petermann/Jens Cooper den
ersten Platz in der Kategorie Nationenwertung
Deutschland 1“

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