2006-02-16

Opel steigt mit DIAMANT in das Landesprojekt "Staufreies Hessen 2015" ein

Ministerpräsident Koch und Opel-Geschäftsführer Demant unterzeichnen Kooperation für Ausbau der Verkehrskommunikation

 

 

Der hessische Automobilhersteller Opel steigt in die Zukunftsinitiative der Landesregierung für ein „Staufreies Hessen 2015“ ein. Das gemeinsame Projekt von Opel und Land mit dem Namen DIAMANT - Dynamische Informationen und Anwendungen zur Mobilitätssicherung mit Adaptiven Netzwerken und Telematik-Infrastruktur - umfasst die Entwicklung einer Technik, die die Kommunikation zwischen einzelnen Fahrzeugen sowie zwischen Fahrzeugen und Verkehrszentrale ermöglicht.

 

„Wir freuen uns, dass jetzt auch ein Großunternehmen wie Opel von unserem Angebot Gebrauch macht, Hessens stark frequentierte und damit stauerprobte Infrastruktur als Teststrecke für neue Verkehrstechnologien und damit sozusagen als ‚Pflaster für Innovationen’ zu nutzen“, erklärte der Hessische Ministerpräsident Roland Koch bei der Unterzeichnung der Technologie-Kooperation mit der Adam Opel GmbH. Neue Verkehrstechnologien, die den Test auf Autobahnen im Rhein-Main-Gebiet bestanden hätten, seien bereit für die Vermarktung und den Export weit über Deutschlands Grenzen hinaus. „Dieses Ziel streben Opel und das Land auch mit dem nächsten ‚Staufrei-Baustein’ an. Denn nach erfolgreicher Entwicklung und Erprobung soll als erstes jeder Opel einen ‚DIAMANTen’ haben“, so Koch.

 

„Als Automobilhersteller steht Opel mit seinen Produkten für die individuelle Mobilität und damit für eines der Grundbedürfnisse unserer Gesellschaft“, sagte Hans Demant, Opel-Chef und Vice President GM Engineering Europe. „Unser Ziel ist es, die Mobilität zu erhalten und mit intelligenten Lösungen einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung der allgemeinen Verkehrssituation zu leisten.“

 

Während mit dem Staumelde-Handy DIANA (Dynamic Information and Navigation Assistance) permanent Informationen über die aktuelle Verkehrslage auf allen Straßen an die teilnehmenden DIANA-Fahrzeuge versandt und empfangen werden, liefert DIAMANT darüber hinaus hoch detaillierte Verkehrsdaten und situationsbezogene Gefahren­warnungen oder Empfehlungen. Dazu wertet die Technik die Daten der im Auto vorhandenen Sensoren aus und analysiert sie hinsichtlich ihrer Bedeutung für andere Verkehrsteilnehmer. Sie kann dabei zum Beispiel erkennen, ob ein Eingriff des Elek­tronischen Stabilitätsprogramms ESP wegen eines irregulären Straßenzustands erfolgt - wie etwa bei Glatteis oder wegen eines Ölflecks auf der Fahrbahn - und informiert dann sowohl betroffene Fahrzeuge in der Umgebung als auch die Verkehrszentrale innerhalb kürzester Zeit. Über die Verkehrszentrale, die diese Informationen beispielsweise in die Schaltung der Schilderbrücken einfließen lässt, kommt die neue Kommunikationstechnik nicht nur den DIAMANT-Fahrern, sondern allen Verkehrsteilnehmern zugute.

 

„Mit unseren dynamischen Netzen zur Stauvermeidung können wir in Zukunft zahlreiche Verbesserungen gegenüber herkömmlichen Methoden erzielen“, so Demant. Als Vorteile nannte er, dass Verkehrsteilnehmer direkt und nahezu ohne Zeitverzögerung informiert beziehungsweise gewarnt werden könnten, dass alle Informationen oder Warnungen ortsbezogen erfolgten - wer nicht betroffen ist, weil er eine andere Straße befährt oder in die entgegengesetzte Richtung unterwegs ist, müsse auch nicht informiert werden - , und dass mit dem System zusätzlich eine Steuerungsempfehlung an ein Fahrerassistenzsystem wie die adaptive Abstandsregelung gegeben werden könne. Der Opel-Chef: „Ziel und Motivation ist es, bei steigendem Verkehrsaufkommen den Verkehrsfluss zu optimieren und Staus in ihrer Zahl zu verringern, ja sogar zu vermeiden - und damit letztlich die Verkehrssicherheit zu erhöhen.“

 

Koch zeigte sich zudem äußerst zufrieden mit der Gesamtentwicklung der Landesinitiative zur Staubekämpfung: „Der in Landesfahrzeugen erfolgreich getestete Staumelder DIANA verbreitet sich mittlerweile auf erste Fahrzeugflotten in der Wirtschaft. Seit 2002 regelt die Verkehrszentrale Hessen – übrigens die erste Zentrale zur Steuerung des Auto­bahn­verkehrs bundesweit - die temporäre Freigabe von Seitenstreifen auf hessischen Autobahnen während Stoßzeiten. Inzwischen summieren sich die zeitweise befahrbaren Seitenstreifen auf eine Länge von insgesamt 50 km. Die Öffnung von weiteren 20 km Standstreifen ist in Planung“, zählte Koch nur einige wichtige Eckpfeiler des Projekts „Staufreies Hessen 2015“ auf. Zusätzlich versorge das Land die Autofahrer über dWiSta-Tafeln (dynamischen Wegweiser mit integrierter Stauinformation) mit topaktuellen Daten zu Lage und Umfang von Störungen und über Reisezeiten auf Autobahnen.