Am Steuer: Opel DTM-Pilot Heinz-Harald Frentzen
Glattbrugg. Der auf dem Opel Zafira basierende
Brennstoffzellen-Prototyp HydroGen3 startet am ersten
April-Wochenende bei der „Rallye Monte Carlo Fuel Cell
and Hybrid“. Pilotiert wird das Fahrzeug von
Heinz-Harald Frentzen, dem Formel 1-Vizeweltmeister von
1997, dreifachen Formel 1-Grand Prix-Sieger und
aktuellen Opel-Werksfahrer in der Deutschen Tourenwagen
Masters (DTM). Auf dem Opel-Testgelände in Dudenhofen
wurde Frentzen von den Ingenieuren des in Mainz-Kastel
angesiedelten GM Brennstoffzellen-Forschungszentrums (FCA
- Fuel Cell Activities) ins Fahrzeug eingewiesen. „Ich
bin verblüfft, wie gering die Unterschiede in der
Bedienung sind, verglichen mit einem konventionellen
Auto“, so der 37-jährige Motorsportler. „Das spricht für
die Seriennähe dieser Technologie.“
Das vom Internationalen Automobilsportverband FIA (Fédération
International de l’Automobil) und dem
Automobile Club de Monaco (A. C. M.) organisierte
Gleichmässigkeits-Rennen - gefahren wird auf Soll-Zeit -
beginnt mit der technischen Abnahme der Fahrzeuge am 1.
April in Lugano/Schweiz. Der Startschuss für die Rallye
fällt am 2. April 2005 um 9 Uhr. Die rund 410 Kilometer
lange Strecke führt in zwei Etappen durch die Schweiz,
Italien und Frankreich nach Monaco, wo die Teilnehmer am
selben Tag gegen Nachmittag eintreffen werden. Das
Reglement erlaubt den Brennstoffzellen-Modellen einen
Tankstopp. Der Verbrauch wird gemessen und fliesst in
die nach Klassen eingeteilte Wertung ein.
„Die Rallye Monte Carlo gilt wegen ihrer Streckenführung
durch die Seealpen als eine der schwierigsten Rallyes
der Welt“, betont Dr. Udo Winter, FCA-Chefingenieur.
„Dieser besonderen Herausforderung wollen wir uns mit
dem HydroGen3 stellen, weil wir mit der
Brennstoffzellen-Technologie in einer Entwicklungsphase
sind, in der es auf Erfahrungen auch und gerade unter
extremen Bedingungen ankommt.“
Angetrieben wird der fünfsitzige HydroGen3 von einem 60
kW/82 PS starken Asynchron-Drehstrommotor. Die
notwendige elektrische Energie erzeugt ein
Brennstoffzellen-Block, der aus insgesamt 200 in Reihe
geschalteten Einzelzellen besteht. Mit seinem nahezu
geräuschlosen Antrieb beschleunigt der Fronttriebler in
rund 16 Sekunden von Null auf Tempo 100 und erreicht
eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h.
Seine Ausdauer hat der HydroGen3 bereits mehrfach unter
Beweis gestellt. Zuletzt im Sommer 2004 beim „Opel Fuel
Cell Marathon – powered by GM“: Exakt 9.696 Kilometer
legte der Prototyp dabei binnen 38 Tagen zwischen
Hammerfest/Norwegen und Cabo da Roca/Portugal zurück –
ein neuer Weltrekord für Brennstoffzellen-Fahrzeuge.