2005-03-04

Zukunftsvertrag für die deutschen Opel-Standorte

  • Bis 2010 gültige Vereinbarung für mehr Flexibilität und Wettbewerbsfähigkeit
  • Unternehmen sichert Auslastung der Werke mit neuen, innovativen Produkten zu

Rüsselsheim.  Bei der Adam Opel AG haben sich Geschäftsleitung und Gesamtbetriebsrat auf einen Zukunftsvertrag für die deutschen Standorte Rüsselsheim, Bochum und Kaiserslautern geeinigt. Das Abkommen, das heute in Rüsselsheim abgeschlossen wurde, sichert die Auslastung der drei Werke mit neuen, innovativen Produkten bis ins Jahr 2010. Hinzu kommen Maßnahmen zu mehr Flexibilität, besserer Arbeitsorganisation und geringeren Personalkosten. Die Abmachung hat auch für die Joint Ventures Einkauf und Powertrain (Motoren und Getriebe) Gültigkeit.

„Wir haben unser Ziel erreicht, die deutschen Standorte wettbewerbsfähig und damit fit für die Zukunft zu machen“, kommentierte Hans Demant, Vorstandsvorsitzender der Adam Opel AG, den Vertragsabschluss. „Für den Betriebsrat war es wichtig, dass die Beschäftigten in allen Werken eine sichere und klar umrissene Perspektive haben“ unterstrich Gesamtbetriebsratsvorsitzender Klaus Franz.

Dank der Vereinbarung kann sich Opel jetzt ganz auf die Fortsetzung der Produkt­offensive konzentrieren, die sich seit vergangenem Herbst bereits bei den Zulassungs­zahlen bemerkbar macht. Hans Demant: „In Sachen Qualität bescheinigen uns unab­hängige Experten den Spitzenplatz unter allen europäischen Herstellern. Autos wie Vectra, Astra und Meriva sammeln Vergleichstest-Siege und mit dem neuen Zafira steht die zweite Auflage unseres Erfolgsmodells am Start. Das sind beste Voraussetzungen um im Wettbewerb erfolgreich zu sein.“

Zur Personalkostenreduzierung wurden verschiedene Regelungen getroffen, um zukünf­tige Lohnerhöhungen sowie die Zahlung übertariflicher Leistungen einzugrenzen. Personalvorstand Norbert Küpper: „Bislang konnten wir bei der Adam Opel AG Löhne und Gehälter zahlen, die etwa 20 Prozent über dem allgemeinen Tarifniveau liegen. Um wieder wettbewerbsfähig zu sein, werden wir einen Teil dieser übertariflichen Zulagen in den kommenden Jahren abschmelzen und schrittweise mit künftigen Erhöhungen verrechnen.“

Für die drei Werke wurden zugesagt:

Rüsselsheim: Die nächste Generation von Saab- und Opel-Modellen mit gemeinsamer Architektur - also die Vectra- und Signum-Baureihe sowie ein Saab-Modell - wird ab 2008 im hessischen Stammwerk produziert. Das bedeutet eine hohe Auslastung der Produkti­onskapazität im Dreischichtbetrieb. Grundlage dieser Entscheidung war ein fairer und umfassender Wettbewerbsvergleich zwischen den Werken in Trollhättan und Rüsselsheim.

Bochum: Für das Werk wurden Investitionen zugesagt, um künftig neben dem Zafira und dem Astra Caravan als drittes Modell auch den Astra Fünftürer fertigen zu können. Damit wird die Flexibilität des Werkes erhöht.

Kaiserslautern: Die Arbeitsplätze am Zuliefer-Standort Kaiserslautern sind langfristig nur mit einem oder mehreren kompetenten Partnern zu sichern. Deshalb wird die Suche nach geeigneten Partnern forciert. Unabhängig davon wurde vereinbart, dass der Standort  Kaiserslautern Aufträge für die Fertigung von Pressteilen und/oder Chassiskomponenten für zukünftige Modelle erhält.

Darüber hinaus beinhaltet der Zukunftsvertrag im wesentlichen folgende Vereinbarungen:

  • Die im Tarifabschluss vom Februar 2004 vorgesehene Tariferhöhung von 1,5 Pro­zent für das Jahr 2004 wird an den Standorten Rüsselsheim und Kaiserslautern voll auf die übertariflichen Entgeltbestandteile angerechnet
  • Die für das Jahr 2005 vorgesehene Tariferhöhung von 2 Prozent wird an allen Stand­orten voll auf die übertariflichen Entgeltbestandteile angerechnet
  • Für die Tarifabschlüsse im Zeitraum vom 1.1. 2006 bis 31.12. 2010 werden Tarif­erhöhungen so auf die übertariflichen Entgeltbestandteile angerechnet, dass der erzielte Tarifabschluss de facto um einen Prozentpunkt pro Jahr reduziert wird. Für die Standorte Bochum und Kaiserslautern wurden abweichende Vereinbarungen getroffen.

Um mehr Flexibilität zu gewinnen, wurde der Arbeitszeitkorridor ausgeweitet. Er liegt künftig zwischen 30 und 40 Stunden und bezieht auch Samstage in die Ver­teilung der Arbeitszeit ein.