2004-12-13

General Motors und DaimlerChrysler entwickeln Bi-Modus-Vollhybrid-System mit vereinten Kräften

·         Kooperation umfasst die gemeinsame Entwicklung für Anwendungen in front- und heckgetriebenen Autos, Lastwagen und anderen Fahrzeugen

·         Anpassung des Bi-Modus-Vollhybrid-Systems an die Fahrzeuge der jeweiligen Firmen erfolgt in Eigenregie

·         Die heute unterzeichnete Absichtserklärung soll Anfang 2005 in eine bindende Vereinbarung münden

Detroit/Stuttgart – DaimlerChrysler AG (DCX) und General Motors Corporation (GM) gaben heute bekannt, gemeinsam die Entwicklung der Hybrid-Technologie voran­treiben zu wollen. Von der Kooperation sollen sowohl die Kunden als auch die Umwelt profitieren.

 

Die Unternehmen planen eine Zusammenarbeit bei der Entwicklung einer Bi-Modus-Vollhybrid-Antriebsarchitektur, die in Fahrzeugen von GM, der Chrysler Group und der Mercedes Car Group eingesetzt werden soll. Vorgesehene Anwendungen sind front- und heckgetriebene Autos, Lastwagen und andere Fahrzeuge. Zweck der Technologie ist eine Verbesserung der Fahrzeugbeschleunigung bei gleichzeitig vermindertem Kraftstoffverbrauch und verlängerter Reichweite.

 

GM und DaimlerChrysler Corporation haben eine unverbindliche Absichtserklärung unterzeichnet, die Anfang 2005 in einen endgültigen Vertrag münden soll.

Bisher haben beide Unternehmen unabhängig voneinander an eigenen Hybrid-Antriebssystemen für ihre Personenfahrzeuge gearbeitet.

 

GM gab bereits früher bekannt, dass es sein Bi-Modus-Vollhybrid-System Ende 2007 in seinen meistverkauften Geländewagen Chevrolet Tahoe und GMC Yukon in den Markt einführen wolle. Die Bündelung der Hybrid-Entwicklung von DaimlerChrysler und GM wird beide Firmen in eine führende Position bei dieser Technologie bringen.

Das breit angelegte Programm bietet darüber hinaus Möglichkeiten zum Einstieg für weitere Partner und zur Belieferung anderer Autohersteller mit Komponenten.

 

„Die Leistungsfähigkeit, Sparsamkeit und der geringere Platzbedarf des Bi-Modus-Vollhybrid-Systems erlaubt die Anwendung für ein breites Spektrum von Fahrzeugmodellen und Fahrbedingungen“, sagte Tom Stephens, Group Vice President von GM Powertrain. „Wir halten es für das effizienteste Vollhybrid-System für jede Art von Fahrzeug.“

 

„Unsere geplante Zusammenarbeit kann auf die technische Kompetenz zwei der größten Automobilfirmen der Welt zurückgreifen“, sagte Dr. Thomas Weber, das für Forschung, Technologie und Entwicklung der Mercedes Car Group verantwortliche Vorstandsmitglied von DaimlerChrysler. „Wir erwarten als Resultat eine leistungsstarke Reihe von Hybrid-Antriebssystemen, die unseren Bedarf an alternativen Antrieben decken.“ Mercedes-Benz wird in den nächsten Jahren im Rahmen seiner zweiten Produktoffensive verschiedene Personenwagen mit außerordentlich anspruchsvollen Hybrid-Antriebssystemen auf den Markt bringen.

 

Die für die Entwicklung des Hybridsystems tätigen Mitarbeiter stammen aus der ganzen Welt und werden in Michigan arbeiten,“ sagte Eric Ridenour, Executive Vice President für Fahrzeugentwicklung der Chrysler Group. „Ein Hybrid-System mit Weltklasse-Anspruch ergänzt die umfassenden Verbrauchsvorteile, die DaimlerChrysler den Kunden mit Technologien wie Zylinderabschaltung, bei uns Multi-Hubraum-System genannt, und modernen Dieseln anbietet.“ Die Chrysler-Gruppe wird eine Reihe von Hybridmodellen auf den Markt bringen, unsere erste Anwendung wird, kurz nach den Sport Utility Vehicles von GM, in einem Dodge Durango erfolgen, ergänzt Ridenour.

 

Die Entwicklung einer gemeinsamen Hybridantrieb-Architektur bildet die Basis der Vereinbarung, Fahrgefühl und Leistungsfähigkeit werden bei den Marken von GM, der Mercedes Car Group und der Chrysler Group aber deutlich unterschiedlich bleiben. Das Bi-Modus-Vollhybrid-System wird mit unterschiedlichen Verbrennungsmotoren gekoppelt werden und die damit versehenen Fahrzeuge werden jeweils eine ganz eigene Dynamik aufweisen und unterschiedlich kalibriert sein. Jede Firma wird den Bi-Modus-Vollhybrid selbst an ihre Fahrzeuge anpassen.

 

Heutige Mono-Modus-Systeme verwenden erheblich größere Elektromotoren als beim durch Patente geschützten Bi-Modus-System notwendig. Weitere Vorteile des Bi-Modus-Systems sind Verbesserungen in puncto Fahrleistungen und Verbrauch bei höheren Geschwindigkeiten, zum Beispiel auf Autobahnen, sowie bei den Zugwagen­eigenschaften. Der Platzbedarf ist geringer, die kompakten und kraftvollen Elektromotoren des Systems benötigen etwa genauso viel Raum wie ein konventionelles Automatikgetriebe.

 

„Das Bi-Modus-Konzept stellt die optimale Verschmelzung von Hybrid- und Automatikgetriebe-Technologie dar“, erläutert Stephens. „Das System, das wir gemeinsam entwickeln wollen, ist praktisch ein variables elektrisches Getriebe mit zwei Hybrid-Betriebsarten. Das System wird den Verbrauch bei Autobahn-Geschwindigkeiten deutlich stärker reduzieren als heutige Mono-Modus-Systeme und bei großen Geländewagen einen Minderverbrauch von mindestens 25 Prozent erreichen.“ Zurzeit bietet GM große Pick-ups mit einem Schwungscheiben-Starter-Generator an. Vorgesehen ist auch, das Angebot an Sechsganggetrieben sowie fortschrittlicher Motorentechnologie wie variabler Ventilsteuerung oder Zylinderabschaltung (Hubraum nach Bedarf) auszubauen.