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Kooperation umfasst die gemeinsame Entwicklung für
Anwendungen in front- und heckgetriebenen Autos,
Lastwagen und anderen Fahrzeugen
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Anpassung des Bi-Modus-Vollhybrid-Systems an die
Fahrzeuge der jeweiligen Firmen erfolgt in Eigenregie
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Die heute unterzeichnete Absichtserklärung soll Anfang
2005 in eine bindende Vereinbarung münden
Detroit/Stuttgart – DaimlerChrysler AG (DCX) und General
Motors Corporation (GM) gaben heute bekannt, gemeinsam
die Entwicklung der Hybrid-Technologie vorantreiben zu
wollen. Von der Kooperation sollen sowohl die Kunden als
auch die Umwelt profitieren.
Die Unternehmen planen eine Zusammenarbeit bei der
Entwicklung einer
Bi-Modus-Vollhybrid-Antriebsarchitektur, die in
Fahrzeugen von GM, der Chrysler Group und der Mercedes
Car Group eingesetzt werden soll. Vorgesehene
Anwendungen sind front- und heckgetriebene Autos,
Lastwagen und andere Fahrzeuge. Zweck der Technologie
ist eine Verbesserung der Fahrzeugbeschleunigung bei
gleichzeitig vermindertem Kraftstoffverbrauch und
verlängerter Reichweite.
GM und DaimlerChrysler Corporation haben eine
unverbindliche Absichtserklärung unterzeichnet, die
Anfang 2005 in einen endgültigen Vertrag münden soll.
Bisher haben beide Unternehmen unabhängig voneinander an
eigenen Hybrid-Antriebssystemen für ihre
Personenfahrzeuge gearbeitet.
GM gab bereits früher bekannt, dass es sein
Bi-Modus-Vollhybrid-System Ende 2007 in seinen
meistverkauften Geländewagen Chevrolet Tahoe und GMC
Yukon in den Markt einführen wolle. Die Bündelung der
Hybrid-Entwicklung von DaimlerChrysler und GM wird beide
Firmen in eine führende Position bei dieser Technologie
bringen.
Das breit angelegte Programm bietet darüber hinaus
Möglichkeiten zum Einstieg für weitere Partner und zur
Belieferung anderer Autohersteller mit Komponenten.
„Die Leistungsfähigkeit, Sparsamkeit und der geringere
Platzbedarf des Bi-Modus-Vollhybrid-Systems erlaubt die
Anwendung für ein breites Spektrum von Fahrzeugmodellen
und Fahrbedingungen“, sagte Tom Stephens, Group Vice
President von GM Powertrain. „Wir halten es für das
effizienteste Vollhybrid-System für jede Art von
Fahrzeug.“
„Unsere geplante Zusammenarbeit kann auf die technische
Kompetenz zwei der größten Automobilfirmen der Welt
zurückgreifen“, sagte Dr. Thomas Weber, das für
Forschung, Technologie und Entwicklung der Mercedes Car
Group verantwortliche Vorstandsmitglied von
DaimlerChrysler. „Wir erwarten als Resultat eine
leistungsstarke Reihe von Hybrid-Antriebssystemen, die
unseren Bedarf an alternativen Antrieben decken.“
Mercedes-Benz wird in den nächsten Jahren im Rahmen
seiner zweiten Produktoffensive verschiedene
Personenwagen mit außerordentlich anspruchsvollen
Hybrid-Antriebssystemen auf den Markt bringen.
Die für die Entwicklung des Hybridsystems tätigen
Mitarbeiter stammen aus der ganzen Welt und werden in
Michigan arbeiten,“ sagte
Eric Ridenour, Executive Vice President für
Fahrzeugentwicklung der Chrysler Group. „Ein
Hybrid-System mit Weltklasse-Anspruch ergänzt die
umfassenden Verbrauchsvorteile, die DaimlerChrysler den
Kunden mit Technologien wie Zylinderabschaltung, bei uns
Multi-Hubraum-System genannt, und modernen Dieseln
anbietet.“ Die Chrysler-Gruppe wird eine Reihe von
Hybridmodellen auf den Markt bringen, unsere erste
Anwendung wird, kurz nach den Sport Utility Vehicles von
GM, in einem Dodge Durango erfolgen, ergänzt Ridenour.
Die Entwicklung einer gemeinsamen
Hybridantrieb-Architektur bildet die Basis der
Vereinbarung, Fahrgefühl und Leistungsfähigkeit werden
bei den Marken von GM, der Mercedes Car Group und der
Chrysler Group aber deutlich unterschiedlich bleiben.
Das Bi-Modus-Vollhybrid-System wird mit
unterschiedlichen Verbrennungsmotoren gekoppelt werden
und die damit versehenen Fahrzeuge werden jeweils eine
ganz eigene Dynamik aufweisen und unterschiedlich
kalibriert sein. Jede Firma wird den Bi-Modus-Vollhybrid
selbst an ihre Fahrzeuge anpassen.
Heutige Mono-Modus-Systeme verwenden erheblich größere
Elektromotoren als beim durch Patente geschützten
Bi-Modus-System notwendig. Weitere Vorteile des
Bi-Modus-Systems sind Verbesserungen in puncto
Fahrleistungen und Verbrauch bei höheren
Geschwindigkeiten, zum Beispiel auf Autobahnen, sowie
bei den Zugwageneigenschaften. Der Platzbedarf ist
geringer, die kompakten und kraftvollen Elektromotoren
des Systems benötigen etwa genauso viel Raum wie ein
konventionelles Automatikgetriebe.
„Das Bi-Modus-Konzept stellt die optimale Verschmelzung
von Hybrid- und Automatikgetriebe-Technologie dar“,
erläutert Stephens. „Das System, das wir gemeinsam
entwickeln wollen, ist praktisch ein variables
elektrisches Getriebe mit zwei Hybrid-Betriebsarten. Das
System wird den Verbrauch bei Autobahn-Geschwindigkeiten
deutlich stärker reduzieren als heutige
Mono-Modus-Systeme und bei großen Geländewagen einen
Minderverbrauch von mindestens 25 Prozent erreichen.“
Zurzeit bietet GM große Pick-ups mit einem
Schwungscheiben-Starter-Generator an. Vorgesehen ist
auch, das Angebot an Sechsganggetrieben sowie
fortschrittlicher Motorentechnologie wie variabler
Ventilsteuerung oder Zylinderabschaltung (Hubraum nach
Bedarf) auszubauen.
