Rallye Hessen-Thüringen: Opel begeistert mit großer Cabrio-Tradition

28.05.2016


Rüsselsheim.  Die 22. ADAC Opel Classic Hessen-Thüringen stand für Opel ganz im Zeichen von „oben ohne“. Fünf klassische offene Blitz-Modelle und ein aktuelles Cabriolet präsentierten in den vergangenen zwei Tagen 100 Jahre Cabrio-Tradition „made in Rüsselsheim“. Der Opel 8/25 PS von 1920, die 1950er Opel Olympia Cabrio-Limousine sowie der Rekord A von 1964 und der – von Renn-Ass Jockel Winkelhock pilotierte – Rekord C von 1967 brachten luftigen Oldtimer-Glanz in die Rallye. Mit am Start war auch Vertriebschef Peter Christian Küspert im bildschönen Super 6 Gläser Cabriolet. Als moderner Stoffverdeck-Begleiter auf der Fahrt durch Rhön und Thüringer Wald fungierte das aktuelle Mittelklasse-Cabrio Opel Cascada. Dreh- und Angelpunkt der abwechslungsreichen 350-Kilometer-Fahrt war der Hessen-Hotelpark Hohenroda.

„Erfrischende“ Zeitreise: Mit Opel-Cabrios durch die Jahrzehnte

Die Opel-Historie des offenen Automobils reicht zurück bis zu den Anfängen der Marke: der Patentmotorwagen „System Lutzmann“ von 1899 ähnelt, wie alle Vertreter der automobilen Frühzeit, einer Kutsche und besitzt einen offenen Aufbau, der auch wahlweise mit Verdeck bestellbar war.

Als der Opel 8/25 PS mit charakteristischer Spitzkühler-Front 20 Jahre später auf den Markt kommt, entspricht er als offener Tourer mit vier Sitzplätzen ganz und gar dem gängigen Bild des modernen Motorwagens. Es gibt zwar ein Faltverdeck, aber keine Seitenscheiben; der Automobilist der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg trägt wetterfeste Kleidung, die der Jahreszeit angemessen ist – und die er bei einem Tempo bis zu 65 km/h auch benötigt.

1937 ist der neu präsentierte Opel Super 6 mit seinem fortschrittlichen, kurzhubigen 2,5-Liter-ohv-Sechszylinder-Reihenmotor mit 55 PS schon 115 km/h schnell. Ab Werk stehen eine zwei- und viertürige Limousine und eine Cabriolet-Version zur Verfügung. Spezielle Wünsche erfüllen Karosseriebauer wie Hebmüller, Autenrieth, Buhne, Deutsch oder Gläser aus Dresden, der auf Basis des Super 6 einen formvollendeten 2+2-Sitzer im Stil eines sportlichen Roadsters entwirft – offen zu reisen ist nun Luxus, kein Standard mehr. Der Opel Super 6 wurde bei der Ausfahrt von Opel-Vertriebsvorstand Peter Christian Küspert gesteuert. „Was gibt es Schöneres, als bei tollem Wetter mit dem Opel Super 6 Gläser Cabriolet von 1937 unterwegs zu sein? Die Rallye hat großen Spaß gemacht und die Begeisterung der Zuschauer für unsere Cabrio-Historie war sensationell“, sagte Küspert. 

Ebenfalls am Start war ein Opel Olympia von 1950. Mit üppigem Chrom-Schmuck ist er ein Symbol für Wiederaufbau und Wirtschaftswunder, als Cabrio-Limousine trägt er allerdings noch Vorkriegs-Mode. Im Gegensatz zum Voll-Cabriolet besitzt diese Spielart des Offenfahrens feststehende Rahmen, die vorne mit der Windschutzscheibe verbunden sind und hinten die C-Säule ausbilden. Dazwischen öffnet sich das große Rolldach. Erst 1956 läuft das letzte Exemplar dieser Baureihe in Rüsselsheim vom Band.

Bis Opel wieder einen offenen Wagen ab Werk anbietet, dauert es bis 1976. In den 20 Jahren dazwischen erfüllen Karosseriebauer wie das Kölner Traditionsunternehmen Karl Deutsch den Traum vom Opel Cabriolet. Den 1963 vorgestellten Rekord A baut Deutsch auf Wunsch ebenso zum Cabrio um wie den 1966 präsentierten Rekord C. Schön, besonders und selten bleiben die exklusiven Kreationen der Firma Deutsch, nur um die 30 offene Rekord A und B werden gebaut. Etwa 50 Rekord C und Commodore A, das sportliche Schwestermodell des Rekord, Cabriolets entstehen bis zum Modellwechsel 1972. Am Lenkrad des roten Rekord C Deutsch-Cabriolet aus der Opel Classic-Sammlung saß zur Hessen-Thüringen-Rallye ein weiterer Bekannter: der ehemalige Rennfahrer, Opel-DTM-Pilot und Markenbotschafter Jockel Winkelhock.

Heute setzt der viersitzige Cascada die bald 120-jährige Tradition des Offenfahrens bei Opel fort. Mit dem Cascada bietet Opel nun wieder einen geräumigen Viersitzer mit hochwertigem Stoffverdeck an, wie ihn sonst nur wenige Premiummarken im Angebot haben. Die aufwendige Akustik- und Wärmedämmung sorgt für erstklassigen Fahrkomfort zu allen Jahreszeiten. Der Opel Cascada ist offen eine verführerische Windsbraut und geschlossen ein geräuscharmer Gran Turismo. Mit der schicken Stoffkapuze wird der Cascada zum Ganzjahres-Cabrio, das sich in nur 17 Sekunden bei Geschwindigkeiten bis 50 km/h öffnen lässt – und das bereits ab 26.650 Euro.