Dreifachsieg für Opel bei der Ypern Rallye

29.06.2015

 

Ypern.  Opel hat bei der Kenotek Ypres Rallye rund um die belgische Stadt Ypern in Westflandern seine derzeitige Vormachtstellung in der Rallye-Junior-Europameisterschaft (FIA ERC Junior) untermauert. Der Pole Aleks Zawada und seine französische Beifahrerin Cathy Derousseaux feierten im Kunden-ADAM R2 ihren ersten Sieg vor den Opel-Werkspiloten Marijan Griebel/Stefan Clemens aus dem ADAC Opel Rallye Junior Team sowie dem Sachsen Julius Tannert und seiner luxemburgischen Copilotin Jennifer Thielen in einem weiteren privat eingesetzten ADAM R2. Damit gingen nun drei der bisherigen vier Siege in der FIA ERC Junior 2015 an die Marke mit dem Blitz!

„Ein fantastischer Tag, ein fantastisches Auto, eine fantastische Rallye“, jubelte Zawada, der zu Beginn des zweiten Tages an sich schon aus dem Kampf um den Sieg abgemeldet schien, nachdem sein 190 PS starker Fronttriebler nach einem harmlosen Ausritt beinahe eine Minute in einem Graben festgesteckt war. Doch die polnisch-französische Besatzung gab nicht auf, kämpfte sich wieder heran und profitierte am Ende ein wenig vom Pech der Konkurrenten. „Ein bisschen Glück gehört eben auch dazu, und abgerechnet wird erst am Schluss“, sagte Zawada. „Es tut mir sehr leid für Emil und Marijan. Beide hätten den Sieg verdient gehabt. Aber ich freue mich dennoch riesig, dass unser Einsatz belohnt wurde.“

Die angesprochenen Opel-Werkspiloten Emil Bergkvist und Marijan Griebel lieferten sich vom ersten Rallye-Kilometer an einen harten Kampf um die Führung, bevor beide von einem Missgeschick eingebremst wurden. Zunächst rollte Bergkvists ADAM R2 in der zwölften von siebzehn Wertungsprüfungen (WP) mit Motorschaden aus. Und dann erlitt Griebel, der mit einem Vorsprung von 36 Sekunden als Führender in die letzte Prüfung gegangen war, kurz vor dem Ziel einen Reifenschaden hinten links. Zwar gelang es dem 26-Jährigen aus Hahnweiler, den ADAM R2 noch auf einer Felge ins Ziel zu schleppen, der Zeitverlust von annähernd einer Minute spülte ihn und seinen Beifahrer Stefan Clemens (28, Hahnweiler) aber noch hinter Zawada auf den zweiten Rang.

Entsprechend frustriert war Griebel: „Mit einigen Tagen Abstand werde ich mich vermutlich über unsere saubere Leistung und den überlegenen Auftritt von Opel Motorsport vor dieser gigantischen Kulisse und den Abertausenden von begeisterten Zuschauern hier in Ypern freuen können. Aber im Moment überwiegt noch die Enttäuschung. Der Opel-Dreifachsieg beweist deutlich, dass der ADAM R2 insbesondere auf Asphalt momentan das Maß aller Dinge in seiner Klasse darstellt. Von daher nehmen wir jede Menge Selbstvertrauen mit in die beiden letzten Saisonveranstaltungen der FIA ERC Junior in Estland und Tschechien.“

Auch Bergkvist (21, Torsaker), der gemeinsam mit Beifahrer Joakim Sjöberg (29, Ösmo) die zwei ersten Junior-EM-Läufe in Lettland und Irland für sich entschieden hatte, nahm seinen Ausfall enttäuscht, aber gefasst hin. „Wir hatten hier absolut das Zeug für den Sieg. Aber solche Dinge kommen im Motorsport nun einmal vor, und es gibt niemanden, dem ich dafür einen Vorwurf machen könnte. Ehrlich gesagt, ist es mir auch lieber, um den Sieg zu kämpfen und durch Pech auszuscheiden, als zu langsam zu sein und Vierter zu werden. Und im Kampf um die Junior-Europameisterschaft haben wir nach wie vor beste Chancen.“

In der Tat ist die Ausgangslage für das ADAC Opel Rallye Junior Team in der Junior-EM weiterhin ausgezeichnet. Weil nur vier der sechs Saisonergebnisse in die Endwertung eingehen, könnte der Ausfall in Ypern für Bergkvist am Ende ohnehin ein Streichresultat darstellen. Und da auch seine beiden zuvor härtesten Verfolger nicht ins Ziel kamen, hat er seinen Vorsprung in der Zwischentabelle nach vier Läufen sogar um zwei auf 26 Punkte ausgebaut. Griebel rückte mit seinem zweiten Rang auf Rang drei der Gesamtwertung vor. Sein Rückstand auf Teamkollege Bergkvist beträgt gegenwärtig 43 Zähler.

Opel Motorsport Direktor Jörg Schrott kommentierte das Abschneiden seiner Schützlinge mit einem lachenden und einem weinenden Auge: „Heute schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Wir haben hier ein fantastisches Ergebnis für Opel gefeiert, was beweist, dass unsere Kunden-ADAM R2 ebenso leistungsfähig sind wie die beiden Werksautos. Ich fühle sehr mit Emil und Marijan. Beide haben hier eine fantastische Leistung gezeigt, die einen Sieg verdient gehabt hätte. Marijan hat das Geschehen bis in die letzte Wertungsprüfung kontrolliert. Ich freue mich aber auch für Aleks und Julius, die gezeigt haben, dass sie in der Lage sind, das enorme Tempo an der Spitze der Junior-EM mitzugehen. Insgesamt war die Performance des ADAM R2 sehr erfreulich. Und diese Erkenntnis nehmen wir natürlich gerne mit in die noch ausstehenden Läufe in Estland und Tschechien.“