„Opel der Zuverlässige“: Vom Benzinwagen zum Astra Sports Tourer

27.06.2013

Rüsselsheim.  Die Begriffe Opel und Zuverlässigkeit sind untrennbar miteinander verbunden. Zuletzt titelte die angesehene Fachzeitschrift auto motor und sport in ihrer Ausgabe 12/2013 „Opel, der Zuverlässigste“ und beschrieb dabei den besten kompakten Dauertestwagen aller Zeiten – einen Astra Sports Tourer 2.0 CDTI, der über die gesamte Distanz von 100.000 Kilometern keinen einzigen technischen Mangel aufwies. Opel-Qualitätschef Thomas Simon sagt dazu: „Typische Opel-Werte sind Präzision, Effizienz und eben Zuverlässigkeit.“ Aus Tradition gut, ließe sich hier bemerken, denn den ersten Rüsselsheimer Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren haftete sehr schnell das Attribut „zuverlässig“ an. Als sich die Ottomotoren noch gegen Dampf- und Elektroantriebe (!) durchsetzen mussten, überzeugten die ersten Opel eben durch fehlerfreien Lauf und sichere Ankunft am Ziel.

Anfang der Dreißigerjahre machte sich die Marke ihren guten Ruf zu eigen und entwickelte „Opel der Zuverlässige“ in Logo-Gestalt. Ab 1936 galt der Werbespruch dann für alle Baureihen. Der Slogan kam schließlich in der Zeit des Wirtschaftswunders so richtig in Fahrt. Vom Opel Schnelllieferwagen (Typ Olympia Rekord), über das Rekord Cabriolet bis hin zum stattlichen Opel Kapitän – sie alle segelten in Anzeigen und der damals so populären Kinowerbung unter der Flagge „der Zuverlässige“. Die Fünfziger waren Opel-Jahre, auferstanden aus Ruinen des zerbombten Rüsselsheimer Werkes hin zur repräsentativen Marke der Nachkriegszeit.

In den Sechzigern wurde dann die Werbung bunter, das Modellangebot umfangreicher und die Motoren wurden größer – der Claim „Opel der Zuverlässige“ aber blieb. Dem neuen Kadett stand das Qualitätsversprechen treu zur Seite, obwohl die Kernaussage in der Werbung bereits „Opel Kadett kurz gesagt O. K.“ lautete. Langsam, aber sicher verdrängten neue Botschaften den klassischen Claim: „Opel Kadett. Das Auto“ oder „Opel Rekord – die gehobene Mittelklasse“ prangten auf den Plakaten. Immerhin erhielt das Logo eine wichtige Ergänzung: Unter dem Blitz stand nun „geprüfte Zuverlässigkeit“.

Doch der Slogan aus den Dreißigern feierte erneut ein Comeback – bis weit in die Siebzigerjahre hinein. Die Werbung für Rekord und Commodore zierte wieder das Gütesiegel „Opel der Zuverlässige“! Grafisch neu gestaltet war es auch die ideale Ergänzung für „ADMIRAL – der schnelle Reisewagen“ (bis 1976). Erst danach verlieren sich die Spuren der Ursprungsbotschaft. Stattdessen setzen die Werber auf die Anziehungskraft starker V8-Motoren („Kennzeichen für Fortgeschrittene“, „Für Liebhaber schneller Pferde“) oder die bis heute allgegenwärtige Sportlichkeit („Opel Manta. Weil Sie was vom Fahren verstehen“, „Opel Manta. Wenn Ihnen gewöhnliche Autos zu langweilig sind“).

Der neue Plan heißt QUALITY!2022

Doch den Begriff der Zuverlässigkeit hat Opel nie aus den Augen verloren. Tradition verpflichtet eben. Darum erklärt Thomas Simon die Strategie für die kommenden Jahre so: „Wir sind mit unserer 2007 gestarteten Qualitätsoffensive bereits auf einem guten Weg – wie das Ergebnis des Dauertests bei auto motor und sport eindrucksvoll belegt. Darüber hinaus haben wir als wichtigen Bestandteil unserer ganzheitlichen Strategie DRIVE!2022 den Plan QUALITY!2022 aufgestellt. Unser ambitioniertes, aber realistisches Ziel ist es, Qualitäts-Leadership im Automobilbereich zu übernehmen. Kundenzufriedenheit mit dem Produkt, dem Service, ja die gesamte Erfahrung an allen Berührungspunkten mit der Marke sind das A und O.”

Historie, Gegenwart und Zukunft sammeln sich bei Opel also unter dem gemeinsamen Nenner „Opel der Zuverlässige“. Das demonstriert der deutsche Hersteller auch beim 13. Klassikertreffen an den Rüsselsheimer Opelvillen am kommenden Sonntag (30. Juni). Im erlauchten Kreis wunderbarer Oldtimer aus der Opel-Geschichte werden auch zwei Kombinationskraftwagen einträchtig nebeneinander parken – der legendäre Opel Schnelllieferwagen von 1953 und der fehlerfreie Opel Astra Sports Tourer aus dem Dauertest von auto motor und sport. Wenn die erwarteten 25.000 Zuschauer um die beiden Ausstellungsstücke herumschlendern, können sie auf dem 53er Olympia Rekord groß und deutlich lesen: „Opel der Zuverlässige.“