Opel Cabrio-Glanz auf der Techno Classica Essen

10.04.2013

Essen/Rüsselsheim.  Mit 14 Fahrzeugen aus über 100 Jahren Automobilbau-Geschichte lässt Opel Classic auf der Techno Classica in Essen vom 10. bis 14. April die Historie der schönsten offenen Opel Revue passieren. Die glanzvollen Ausstellungsstücke reichen vom ersten Opel-Patentmotorwagen „System Lutzmann“ von 1899 über den 10/18 Doppelphaeton mit „amerikanischem Verdeck“, das Rekord A Cabrio der Firma Deutsch sowie den Monza Keinath C5 bis hin zum neuen, im März 2013 auf dem Genfer Salon präsentierten Mittelklasse-Cabrio Opel Cascada.

Besonderes Highlight für die Besucher des Opel-Messestandes 125 in Halle 2: Sie können die Vergangenheit für sich wieder zum Leben erwecken und sich in einem echten „Lutzmann“ von 1899 fotografieren lassen. Für die passende Atmosphäre sorgen Models von Carlottas Mode, die die Besucher von Freitag, 12.4., bis Sonntag, 14.4., jeweils von 10 bis 18 Uhr im Originaldress des ausgehenden 19. Jahrhunderts begleiten. Als Hintergrundmotiv fungiert eine große Leinwand, die dem Messepublikum das Gefühl gibt, sich inmitten einer Alleenstraße den Wind um die Nase wehen zu lassen. Die Gelegenheit für dieses ganz persönliche Erinnerungsfoto an die Techno Classica besteht während der gesamten Messe.

Wie in den Jahren zuvor präsentiert sich die Traditions-Abteilung der Adam Opel AG während der 25. Techno Classica auf dem über 700 Quadratmeter großen Stand gemeinsam mit der Alt-Opel-IG, dem größten Opel-Markenclub weltweit.

Cascada als modernes Spiegelbild von Opel Kapitän und Co.

Der elegante Cascada führt die Tradition gehobener Cabriolets wie die des berühmten, vor 75 Jahren präsentierten Opel Kapitän, der zu seinem Debüt im Jahre 1938 als zwei- und viertürige Limousine sowie als Cabriolet angeboten wurde, in der Neuzeit fort. Auf dem Opel-Messestand in Essen werden die beiden viersitzigen Cabrios von den maßgeschneiderten Angeboten renommierter Karosseriebauer, die bis in die achtziger Jahre offene Traumwagen auf Opel-Basis realisierten, flankiert.

Auf Grundlage des herrschaftlichen Opel Admiral von 1937 schuf die Firma Hebmüller Karosserie aus Wülfrath ein luxuriöses, zweisitziges Sport-Cabriolet. Ähnlich verfuhr die Manufaktur Gläser aus Dresden mit dem Opel Super 6 von 1936. Der Karosseriebauer Deutsch aus Köln verwandelte Ende der sechziger Jahre den viersitzigen Rekord C, und der Opel-Vertragshändler Keinath aus Dettingen schneiderte aus dem flotten Coupé Monza ein ebenso ansehnliches Cabrio.

Komplettiert wird der Querschnitt der Cabrio-Historie durch einen Opel 6/12 von 1910, den Nachfolger des legendären 4/12 „Doktorwagens“, den superchicken 1,1 Liter Luxuszweisitzer, einen dynamisch gezeichneten 1,8 Liter „Moonlight-Roadster“ von 1933 und eine Olympia Cabrio-Limousine von 1950 – allesamt Fahrzeuge der Rüsselsheimer Sammlung von Opel Classic.

Aller Anfang ist offen

Der erste Opel ist ein Cabriolet. Der Opel-Patenmotorwagen „System Lutzmann“ von 1899 orientiert sich, wie alle Fahrzeuge der automobilen Frühzeit, am althergebrachten Kutschenbau und verfügt serienmäßig nur über einen offenen Aufbau ohne Verdeck. Bis zur Einstellung der Fertigung 1901 verlassen 65 Patentmotorwagen die Rüsselsheimer Werkshallen.

Auch der Opel 10/18 PS von 1908, sowie der 6/12 PS von 1910 werden ab Werk offen geliefert, Verdeck und seitlicher Wetterschutz bleiben kostenpflichtige Extras. Und auch wenn selbst in der späten 20ern die offene Karosserie immer noch Standard ist, wird nach einer Zeit der festen Aufbauten in den dreißiger Jahren dann wieder der freie Himmel über den Köpfen der Insassen zu einem Luxus- und Genussgegenstand.

Fahrzeuge aus Rüsselsheim inspirieren bekannte Karosseriebauer zu formschönen Eigenentwürfen auf Opel-Basis. Die Firma Deutsch aus Köln-Braunsfeld fertigt 51 Einheiten des sportlichen „Moonlight-Roadster“. Grundlage des rassigen Zweisitzers ist die 1931 vorgestellte 1,8-Liter-Baureihe, mit der Opel als erster Großserienhersteller einen erschwinglichen Reihensechszylinder in der Mittelklasse etabliert.

Wegweisende Fahrzeug- und Motorenkonstruktion

Anlässlich des 75. Firmenjubiläums präsentiert die Adam Opel AG am 17. Februar 1937 zwei Neuheiten, deren Konstruktion in die Zukunft weist: den Super 6 und das Oberklasse-Modell Admiral. Beide Typen sind mit fortschrittlicher ohv-Motoren-Technologie ausgerüstet. Der als Vertreter der oberen Mittelklasse konzipierte Super 6 verfügt über einen laufruhigen 2,5-Liter-Reihensechszylinder mit 55 PS, das Oberklasse-Modell Admiral besitzt einen drehmomentstarken Sechszylinder mit 3,6 Litern Hubraum und 75 PS. Beide Modelle werden ab Werk sowohl als Limousine wie auch als zwei-, beziehungsweise im Falle des Admiral, als viertüriges Cabriolet angeboten.

Neben Buhne (Berlin), Autenrieth (Darmstadt) und Hebmüller (Wülfrath) baut Gläser aus Dresden Sonderkarosserien auf Grundlage des Super 6. Das Gläser-Cabrio ist ein Roadster-ähnliches Cabriolet, das im lang gezogenen Heck über zwei Notsitze verfügt. Ähnlich elegant geschnitten, aber größer, luxuriöser und noch exklusiver ist das Sport-Cabriolet auf Basis des Admiral von Hebmüller.

Ein weiteres Cabrio für den gehobenen Anspruch ist das 1937 vorgestellte Kapitän Cabriolet, das neben der Limousine verfügbar ist. Vom Opel Kapitän, dessen Nachfolgemodelle bis in die frühen sechziger Jahre zu den meistverkauften Sechszylinderwagen Deutschlands zählen, werden bei einer Gesamtstückzahl von 25.374 Einheiten 4.563 Cabrios verkauft. Super 6, Admiral und Kapitän sind die vorerst letzten Cabriolets, die vom Werk angeboten werden.

Die Vielfalt des Offenfahrens reduziert sich auf ein Modell: Im Gegensatz zum Voll-Cabriolet verfügt die Opel Olympia Cabriolet-Limousine – eine vor dem Krieg bei vielen Herstellern gängige und bei den Käufern populäre Spielart des Offenfahrens – über feststehende Fensterrahmen, die mit dem Windschutzscheibenrahmen verbunden sind. 1956 läuft das letzte Fahrzeug dieser Bauweise innerhalb der Olympia Rekord-Baureihe vom Band. Den Part des populären Kompakt-Cabrios übernehmen in Folge verschiedene Varianten des Kadett und Astra.

Mit dem Cascada in die Zukunft – und zurück zu den Wurzeln

Zu den Vorgängern des viersitzigen Cascada zählen einmal mehr die Schöpfungen des Kölner Traditionsunternehmens Karl Deutsch. Den 1963 vorgestellten Rekord A baut der Karosseriebauer auf Wunsch ebenso zum Cabrio um, wie den 1966 präsentierten Rekord C und dessen sportliches Schwestermodell Commodore A. 7.590 Mark kostet die günstigste Basis in Form eines zweitürigen Rekord C, mit noch einmal 4.000 Mark schlägt der Umbau zu Buche. Nur um die 30 offene Rekord A und B werden gebaut, etwa 50 Rekord C und Commodore A Cabriolets entstehen bis zum Modellwechsel 1972.

Im Gegensatz zur Mittelklasse-Limousine wählt der Opel-Vertragshändler Keinath in Dettingen Anfang der 80er Jahre das sportliche Oberklasse-Coupé Monza als Basis für seine Umbauten. Wie die Serienmodelle ist der aufwändig konstruierte, mit zwei Recaro Einzelsitzen im Fond ausgerüstete und modifiziertem Stufenheck versehene Keinath C5 mit Vier- und Sechszylinder-Motoren bis zu einer Leistung von 180 PS erhältlich. Der Basispreis liegt bei 81.000 Mark, die Stückzahl der exklusiven Maßkonfektion bleibt zweistellig.

Die Tradition des großen Cabriolets erlebt mit dem neuen Opel Cascada eine Renaissance. Das knapp 4,70 Meter lange Mittelklasse-Cabriolet hat vier vollwertige Sitzplätze, eine ebenso klassische wie hochwertige Stoffverdeck-Technologie und ein Ladevolumen von bis zu 380 Litern. Der neue Cascada bietet eine breite Palette an sparsamen, technisch ausgefeilten Motoren, deren Highlight der 1.6 SIDI Turbo aus der neuen Familie mittelgroßer Benzinmoteren darstellt. Der 125 kW/170 PS starke Turbo mit Benzindirekteinspritzung bietet exzellente Laufruhe und Kraftenfaltung – die perfekte Basis für sanftes und ruhiges Cruisen. Der neue Cascada wird, wie schon damals im Falle von Kapitän und Admiral, wieder in einem Opel-eigenen Werk gebaut.