27.08.2010

Neue Sachlichkeit - 50 Jahre Opel Rekord P2

 
  • Der variantenreiche Opel Rekord P2 wird zum Maß in der Mittelklasse.

 

Rüsselsheim.  Ein Auto, vier Typen. So vielfältig wie der 1960 präsentierte Opel Rekord P2 zeigt sich zu Beginn des neuen Jahrzehnts kein anderes Modell in der Mittelklasse.

Neben der zwei- und viertürigen Limousine führt Opel, seit 1953 Vorreiter auf dem Gebiet der Kombinationswagen, eine Caravan- und Lieferwagen-Variante sowie ab 1961 erstmals eine Coupé-Version im Programm. Mit der optionalen „Luxus“-Ausstattung für die Limousine sowie dem Coupé mit 60 PS starkem 1,7 Liter-S-Motor erschließt Opel neue Käufergruppen, die in diesem Fahrzeug-Segment Wert auf Komfort und Sportlichkeit legen. Der Erfolg gibt dem Unternehmen recht: mit 786.411 produzierten Fahrzeugen in den Jahren 1960 bis 1963 avanciert der Opel Rekord P2 zum meistverkauften Auto in der Mittelklasse und rangiert zeitweise auf dem 2. Platz der bundesdeutschen Zulassungsstatistik.  

Rekord P2 – „Ein Wagen, wie Sie ihn sich wünschen“

200 Vertreter von Tages- und Fachzeitungen, von Rundfunk, Fernsehen und Wochenschauen erleben im August 1960 in der Rüsselsheimer Stadthalle die Premiere des neuen Opel Rekord P2. Im Vergleich zum populären, von 1957 bis Mitte 1960 gebauten Vorgänger Olympia Rekord P1 – das P steht für das wichtigste Stilmerkmal der Baureihe, die Panoramascheibe – zeigt sich der neue Rekord P2 in modischer Trapezform und zugleich sachlicher in der Linienführung. „An die Stelle der leicht gewölbten und geschwungenen Form und Linie ist die markante Betonung der Horizontalen getreten“,

heißt es in der Presse-Mitteilung. „Bei der Konstruktion der neuen Modelle ging das Rüsselsheimer Werk vom Innenraum aus. Dessen Abmessungen wurden festgelegt, bevor die Karosserie geformt wurde.“ Bei nahezu identischen Abmessungen ist der Platz im Innen- und Gepäckraum gewachsen. Passive Sicherheitselemente wie ein Lenkrad mit versenkter Nabe sowie eine gepolsterte Armaturenbrett-Oberkante gehörten erstmals zu den zentralen Punkten im Lastenheft der Entwickler.

Neben der zwei- und viertürigen P2-Limousine steht erneut eine besonders variable Caravan-Version mit umlegbarer Rückbank zur Verfügung. Als einer der ersten deutschen Hersteller hatte Opel 1953 beim Typ Olympia Rekord diese Modell-Variante eingeführt. Der P2 Schnell-Lieferwagen basiert auf dem Caravan, besitzt anstelle der hinteren Seitenfenster einen geschlossenen Aufbau und wendet sich an Gewerbetreibende.

 „Der neue Rekord – Ein Wagen wie Sie ihn sich wünschen“, verspricht die Werbung.

Ab Werk besitzt der Rekord P2 ein am Lenkrad geschaltetes Dreiganggetriebe, das ab Frühjahr 1962 erhältliche Vierganggetriebe sowie die halbautomatische Kraftübertragung „Olymat“ zählen zu den Sonderausstattungen. Standardmotorisierung ist der Vierzylinder-“Kurzhub“-Motor mit 1,5 Litern Hubraum und 50 PS. Die stärkere 1,7 Liter-Variante mit 55 PS kostet 75 DM Aufpreis.

„Rekord Coupé – Ein liebenswerter Wagen“

Zur IAA des Jahres 1961 überrascht das Unternehmen mit einer neuen Modell-Variante: erstmals in der Geschichte des Opel Rekord ergänzt eine vom Werk angebotene Coupé-Version die Baureihe. Das zweitürige Coupé besitzt eine eigenständige Linienführung und verfügt serienmäßig über eine besonders luxuriöse Ausstattung mit Frischluftheizung, Einzelsitzen, Veloursteppichen, Lichthupe, Rückfahrleuchten und Zweitonhorn.

Der 60 PS starke 1,7 Liter-S-Motor, beschleunigt das Rekord P2 Coupé auf 140 km/h.

„Rekord Coupé – Ein liebenswerter Wagen“, wirbt Opel für die ebenso elegante wie sportliche P2-Ausführung. 33.816 Kunden entscheiden sich für das Coupé, das zur Initialzündung einer neuen Fahrzeuggattung bei Opel wird: in Zukunft sind Coupé-Ausführungen sowohl bei Kadett und später bei Rekord und Commodore ein fester Bestandteil der Angebots-Palette.

Rekord „L“ – „Extraklasse in Luxus und Leistung“

Im Juni 1962 folgt das Spitzenmodell der P2-Baureihe. Wie schon beim repräsentativen Opel Kapitän, dem zu dieser Zeit meistverkauften Sechszylinderwagen in Deutschland, ist für die Rekord-Limousine eine luxuriöse „L“-Ausstattung erhältlich. Zum Serienumfang gehören u.a. der aus dem Coupé bekannte 1,7 Liter-S-Motor mit 60 PS, das optionale Vierganggetriebe, Heizung, Einzelsitze mit Liegesitzbeschlägen, Radzierringe, eine verchromte Auspuffblende und vieles mehr. Der Preis für die „Extraklasse in Luxus und Leistung“ beträgt 7.935 DM, eine viertürige P2-Limousine in Standrad-Ausführung steht mit 6.960 DM in der Preisliste.

Mit dem Rekord P2 stürmt Opel in der Gunst des Publikums an die Spitze: in der Mittelklasse ist der Rekord die erste Wahl, in der Zulassungsstatistik belegt er lange den 2. Platz. Bis zur Ablösung der Baureihe 1963 durch den neuen Opel Rekord A werden 786.411 Einheiten des Rekord P2 gebaut.