2008-07-31

Opel Motorwagen 10/18 PS und Opel Kapitän strahlen im Glasurit-Glanz

 

Historische Fahrzeuge in Münster und beim Oldtimer Grand Prix auf dem Nürburgring


Münster / Rüsselsheim / Darmstadt. Drei starke Partner haben es ermöglicht: Am Samstag, 6. September 2008 wird in Münster Automobilgeschichte zu sehen sein. Die BASF Coatings präsentiert beim Tag der offenen Tür gemeinsam mit Opel Classics und der BASF SE zwei historische Automobil-Meilensteine: einen Opel Motorwagen aus dem Jahre 1908 und einen Opel Kapitän aus dem Jahre 1958. Beide Oldtimer sind restauriert und neu lackiert. Noch vor dem Gastspiel in Münster werden die Fahrzeuge beim Oldtimer Grand Prix auf dem Nürburgring (8. bis 10. August) ihren ersten Auftritt haben.

Mit Bedacht wurden die beiden vierrädrigen Oldies ausgewählt, denn ihre Baujahre stehen für Jubiläen, die die Lackmarke Glasurit der BASF Coatings 2008 feiert. So wie die Fahrzeuge in diesem Jahr 100 beziehungsweise 50 Jahre alt werden, so feiert auch die Marke Glasurit gleich drei Ehrentage. 1888 wurde das Handelsgeschäft mit Lacken und Farben Max Winkelmann gegründet. 1898 fasst Max Winkelmann dann den Entschluss, alle Erzeugnisse unter die Bezeichnung „Glasurit“ auf den Markt zu bringen. Das Unternehmen wurde 1908 schließlich in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. 1903 wurde der Standort in Münster-Hiltrup eröffnet.

Lackiert wurden die beiden Fahrzeuge in der Lackiererei des Glasurit-Kunden Georg Büttner in Darmstadt. Beide Oldtimer kamen in Einzelteile zerlegt an und mussten nach und nach sorgfältig beschichtet werden. Über mehrere Wochen zogen sich die Arbeiten hin, denn es sollte die Original-Farbe wieder aufgetragen werden.

Für Lackiererei-Besitzer Georg Büttner, selber im übrigen ein echter Oldtimer-Fan, stand fest: „Wir schaffen das rechtzeitig vor den beiden Großveranstaltungen“.

Der Opel Kapitän wurde in seinen verschiedenen Versionen von 1938 bis 1970 produziert und bildete zusammen mit dem Opel Admiral und dem Opel Diplomat die Oberklasse-Reihe des Unternehmens. Der P 2,5 erschien 1958 und war motorisiert mit einem 2,5-Liter-Motor mit einer Leistung von 59 kW (80 PS).

Panoramascheiben, Heckflossen und Zweifarben-Lackierungen bestimmten Ende der 50er Jahre die Automobilwelt. Dieser Linie folgend hatte der Kapitän 1958 ein gestrecktes, modernes Aussehen, mit nach hinten leicht abfallender Dachpartie. Der üppig verchromten Frontpartie und der markant geschwungenen Stoßstange folgen in gerader Linie die Kotflügel. Weit herumgezogene Panoramascheiben integrieren den Dachaufbau harmonisch in das Gesamtbild. Chromleisten untergliedern die Seitenteile, die in abgerundeten Heckflossen münden. In den Flossenenden eingebettet liegen die Rückleuchten mit der charakteristischen Form eines Schlüssellochs. Dieser Tatsache verdankt das gut 4,70 Meter lange Opel-Topmodell auch seinen Spitznamen – schnell wurde er als „Schlüsselloch“-Kapitän bekannt.

Der ebenfalls frisch restaurierte Opel Doppelphaeton 10/18 PS wurde bei seinem Markteintritt im Jahr 1908 mit gewählten Worten vorgestellt:

"Von dem Grundsatz ausgehend, dass das Beste gerade gut genug ist, bringen die Opel-Werke in dieser Saison einen kleinen Vierzylinder auf den Markt, welcher dem Verlangen des Publikums nach einem derartigen Gefährt in jeder Beziehung Rechnung trägt und den weitgehendsten Ansprüchen genügen dürfte", war im zeitgenössischen Prospekt des 8.500 Mark teuren Motorwagens zu lesen. Besonders hervorgehoben sind darin die "Verwendbarkeit als Stadt- und Tourenwagen, absolute Betriebssicherheit, leichtes Gewicht, daher äußerst geringe Pneumatikabnutzung, minimaler Benzin- und Oelverbrauch, denkbar einfachster Mechanismus, daher leichteste Bedienung auch ohne Chauffeur, Schnelligkeit bis 60 km/h, Kulissenschaltung, automatischer Baggerölung, Magnetzündung, Präzisionsarbeit und erstklassiges Material".

Sehr erfolgreich war der 10/18 PS Motorwagen im Motorsport . So belegte er 1909 den ersten und zweiten Platz bei der damals renommierten "Ostdeutschen Tourenfahrt Königsberg - Zoppot" und errang den zweiten Preis beim Schnelligkeitsrennen des Argentinischen Automobilklubs. Bei der 1.025 km langen internationalen "Prüfungsfahrt für leichte Wagen - Wien - Triest - Klagenfurt - Wien" ging er ebenfalls als Sieger durchs Ziel.

Die baugleiche, zwei PS stärkere Ausführung 10/20 PS wurde im gleichen Jahr Sieger, Dritter und Fünfter beim wichtigsten Rennen des Jahres, der rund 2.000 km langen "Internationalen Prinz Heinrich-Tourenfahrt" und erhielt den Ehrenpreis des Kaiserlichen Automobilklubs.