2004-07-20

Rund 90 Patente sorgen für hohe Fahrdynamik und progressives Design

Viele frische Ideen für den patenten Opel Astra

 

Rüsselsheim.  Mit einer Fülle technischer Innovationen und frischer Ideen setzt der neue Opel Astra Maßstäbe in der Kompaktklasse: Rund 90 neu angemeldete Patente stehen für kreative, intelligente Lösungen vom Fahrwerk bis zum Innenraum, wie sie bisher kein anderes Volumenmodell bietet. Der Erfindungsreichtum der Opel-Fachmänner und –frauen wurde in vielen Fällen durch die intensive Zusammenarbeit in Teams beflügelt, die sich oft cross-funktional, das heißt aus verschiedenen Fachbereichen, zusammensetzten. Dabei kamen die verschiedensten Kompetenzen und die Kreativität der Teams vor allem dem progressiven Design und der hohen Fahrdynamik des Astra zugute.

 

Mehr Dynamik und Sicherheit durch integrierte Fahrwerkskontrolle

 

Eine neue Qualität erreichen Fahrdynamik und Fahrkomfort durch die patentierte integrierte Fahrwerkskontrolle (ICC – Integrated Chassis Control). Sie ist Teil des optional erhältlichen Fahrwerkssystems IDSPlus und kommt in der dritten Astra-Generation erstmals in einem Modell der Kompaktklasse zum Einsatz. Die integrierte Fahrwerkskontrolle basiert auf der Vernetzung der Sensoren und Steuergeräte aller fahrdynamischen Systeme wie dem elektronischen Stabilitätsprogramm ESPPlus, ABS und der elektronischen Dämpfer­regelung CDC (Continuous Damping Control). In einem insgesamt zweijährigen Entwick­lungsprozess, in den auch die Zulieferer einbezogen waren, definierten die Opel-Ingenieure gemeinsam mit Kollegen des Mutterkonzerns General Motors exakt, welche elektrischen Signale der jeweiligen Systeme in die vernetzte Kommunikation einbezogen werden und wie ihre Wirkungen aufeinander abzustimmen sind. Dazu setzten sie sowohl Computersimulationen als auch Fahrzeug-Prototypen ein.

 

Die Informationsvernetzung des ICC ermöglicht eine elektronische Kommunikation zwischen den einzelnen Regeleinheiten – zum Beispiel zwischen den Bremsen und den Dämpfern. Dieser Informationsaustausch funktioniert wechselseitig. Konkret bedeutet das: Das Bremssystem ESPPlus ermittelt den aktuellen Fahrzustand wie Kurven- oder Gerade­ausfahrt, Bremsung oder Beschleunigung des Fahrzeugs innerhalb der möglichen stabilen Fahrgrenzen und teilt diesen dem Dämpfersystem CDC mit. Andererseits ermittelt das Dämpfersystem den aktuellen Grad der Unebenheiten des Fahrbahnbelages und gibt diese Information an das Bremssystem. Im Ergebnis erlebt der Fahrer eine spürbare Optimierung des Fahrverhaltens in puncto Komfort und Sicherheit, beispielsweise durch eine herausragende Kurvenagilität und eine Verkürzung des Bremswegs.

 

Das von den Ingenieuren der Fahrwerksvorausentwicklung angemeldete Patent ermög­licht auch die SportSwitch-Funktion des neuen Astra. Dieser Sportmodus, den der Fahrer per Knopfdruck im Cockpit aktivieren kann, verändert unter anderem die Stoßdämpfer­abstimmung sowie das Ansprechverhalten der Lenkung und des Gaspedals. Das Fahrwerk des neuen Astra erhält dadurch einen besonders fahraktiven und sportlichen Charakter.

 

Die „Touristenlösung“: Pfiffiger Wechsel der Scheinwerfer von Rechts- auf Linksverkehr

 

Funktionale Pfiffigkeit demonstriert auch die so genannte „Touristenlösung“, über die alle Frontscheinwerfer mit dem mitlenkenden AFL-System (Adaptive Forward Lighting) verfügen: Eine zum Patent angemeldete Software-Lösung, die keine zusätzlichen Bauteile erfordert, ermöglicht eine unkomplizierte Umstellung des Scheinwerfersystems von Rechts- auf Linksverkehr. Dabei wird einfach vor dem Start der Fahrzeugzündung die Lichthupe manuell aktiviert. Nach drei Sekunden zeigt ein akustisches Signal dann an, dass sich die Frontscheinwerfer von den Voreinstellungen zur Ausleuchtung im Rechtsverkehr auf Links­verkehr umgestellt haben. Das heißt: Der Asymmetriekeil der Ausleuchtung nach vorn wurde verringert. Mit dem gleichen Handgriff zur Lichthupe vor dem Starten des Fahr­zeugs funktioniert dann ebenso unkompliziert die Deaktivierung der Scheinwerfer-„Touristenlösung“.

 

Innovatives Material für ausdrucksstarke Heckleuchten

 

Insgesamt fünf Patentanmeldungen kommen beim neuen Astra im Bereich der Front­scheinwerfer und Heckleuchten zum Tragen. Erstmalig in der Automobilserienfertigung haben die Opel-Ingenieure so genanntes transluzentes Material bei der Gestaltung einer Heckleuchte eingesetzt – und ihre spezielle Verwendung mit ihren lichttechnischen und optischen Vorteilen als Patent angemeldet. Transluzentes Material sieht aus wie Milchglas. Bei Milchglas aber sind opake, also lichtundurchlässige, Farbpigmente eingelagert, die den Austritt des Lichts durch die Scheibe behindern. Bei transluzentem Material hingegen kommen spezielle Kunststoffpartikel zum Einsatz, die für die Lichttechnik viele Vorteile haben. Denn die kugelförmigen Kunststoffpartikel lassen das Licht nicht nur durch die Plexiglasscheibe austreten, sondern bewirken zudem eine starke Lichtstreuung. So wird ein strahlend helles Licht erzeugt, das für eine deutlich bessere Ausleuchtung und damit für mehr Sicherheit sorgt.

 

Beim neuen Opel Astra kommt die Transluzent-Technologie bei den inneren Optik­scheiben der Heckleuchten zum Einsatz. Nachts ist deshalb nicht nur der Blinker am Heck besser zu sehen, auch das beleuchtete Sichtfeld des Fahrers beim Rückwärtsfahren oder –Einparken wird größer. Zugleich machen die inneren Optikscheiben aus transluzentem Material die Heckleuchten zu einem markanten Design-Element, das dem Fahrzeug einen unverwechselbaren Charakter gibt.

 

Einzigartig und unverwechselbar sind auch die schwarzen, opaken Ränder an der äußeren Lichtscheibe der Heckleuchten – die so genannten „Eyeliner“, für die die Leuchten­in­genieure ebenfalls ein Patent angemeldet haben. Dabei ist nicht allein von Vorteil, dass das darunter liegende Leuchtengehäuse aus schwarzem Recyclatmaterial hergestellt werden kann, was wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll ist. Darüber hinaus bleiben hinter den schwarzen, opaken Rändern auch die unvermeidlichen Spuren verborgen, die beim Verschweißen der Lichtscheibe mit dem Gehäuse entstehen. Das ermöglicht wiederum eine effektivere Produktion, weil der Materialausschuss verringert wird. Dritter Vorteil des „Eyeliners“: Er verdeckt eventuelle, störende Schmutzabla­gerungen. Da die Lichtscheiben üblicherweise im Randbereich das darunter liegende Gehäuse um einige Millimeter über­lappen, sammelt sich dort sehr schnell Schmutz, der bei einer normalen Wagenwäsche nicht entfernt werden kann und deshalb bei klaren Lichtscheiben nach einiger Zeit als unschöne Stelle sichtbar würde.

 

Konstruktiver Einfallsreichtum für spannungsreiches Innenraum-Design

 

Mit seinem progressiven, dynamischen Design zieht der Opel Astra die Blicke auf sich. Und was die neue Kompaktklasse-Generation von außen verspricht, das löst auch die Gestal­tung des Innenraums ein. Bei der Entwicklung des Innenraum-Stylings bewiesen die Ingenieure und Designer des Unternehmens ihre Leidenschaft für optisch und technisch anspruchsvolle Detaillösungen. Sie legten dabei großen Wert darauf, dass die dynami­schen Formen des Interieurs mit der expressiven Kraft der Außengestaltung harmonieren. Ein auffälliges stilistisches Kennzeichen des Astra-Innenraums ist zum Beispiel der charakteristische Knick in der klar gegliederten Mittelkonsole. Er nimmt den“Bügelfalten-Knick“ der Motorhaube auf und führt diesen konsequent im Innenraum fort.

 

Ein patentreifes Beispiel für die gelungene Umsetzung der integrierten Design-Philosophie des neuen Astra bietet im Innenraum die Belüftungsmitteldüse. Das Team aus Designern, Konstrukteuren und Ingenieuren stellte sich die Aufgabe, eine spannende, aber zeitlos überzeugende Formensprache umzusetzen. Entstanden ist daraus eine konstruktiv neuartige Mitteldüse, die ein unverändert ruhiges Erscheinungsbild zeigt – egal in welche Richtung Fahrer und Beifahrer die Luftdüsen individuell einstellen. Erreicht wurde diese Optik durch die übergangslose Verbindung des Mittelsteges und der Lamellen sowie eine Verlagerung des Lamellen-Drehpunkts nach vorn auf die Lamellenspitzen. Diese sind zudem in der Ausstattungslinie „Sport“ – wie die gesamte Mittelkonsole – in Mattchrom lackiert, was den Effekt noch besonders hervorhebt. Die Stellung der Lamellen, die von der Luftausrichtung bestimmt wird, ist bei dieser Konstruktion praktisch nicht mehr sichtbar. Die Spannung des Designs entsteht so aus dem Gegensatz zwischen der ruhigen Anmu­tung des klar strukturierten Lamellenverlaufs und der Dynamik des Bügelfaltenknicks – eine Lösung, die jetzt zum Patent angemeldet ist.

 

Mittelkonsole als Designschwerpunkt mit integriertem neuen Infotainment-System

 

Direkt unter der Mitteldüse befindet sich die neue Generation der Infotainment-Systeme. Wichtigste Komponenten sind die große Bildschirmanzeige und der so genannte Dreh-/Drücksteller – ein zentrales, gut erreichbares Bedienelement in der Mitte der Radio­konsole. Optional erhältlich ist im neuen Astra das Multifunktionslenkrad, das unter anderem auf der linken Speiche über ein neues, griffgünstiges Bedienelement verfügt und damit die Funktion des Radio Dreh-/Drückstellers identisch nachbildet. Mit Hilfe dieser Dreh-/Drücksteller wählt der Fahrer die Einstellungen in den verschiedenen Bildschirm-Menüs. Alle Menüs können darüber hinaus über separate Tasten in der Mittelkonsole auch direkt angesteuert werden.

 

Ein besonderes Highlight dieser optisch und haptisch harmonisch ins Astra-Cockpit integrierten Audio- und Telematikgeräte ist das neu entwickelte Bedien- und Anzeige­konzept „Opel Media Portal“. Dafür haben die für die Mensch-Maschine-Schnittstelle zuständigen Spezialisten gleich vier Patente angemeldet, die vor allem der intuitiven Steuerung und leicht nachvollziehbaren Menüführung zugute kommen. So gestattet beispielsweise die neue Rückkehrfunktion des „Opel Media Portals“, dass der Benutzer jederzeit nicht nur zur jeweils letzten Bildschirmanzeige zurückkehren kann. Er kann auch direkt wieder zum Hauptmenü zurückkehren, ganz gleich in welchem der Funktions­bereiche Kommunikation, Navigation oder Unterhaltung und in welchem Untermenü er sich gerade befindet. Dazu sind die Seiten so einheitlich aufgebaut, dass mit dem Cursor immer oben auf dem Bildschirm die Rückkehr zur letzten Bildschirmanzeige und unten die Rückkehr zum Hauptmenü angesteuert werden kann.

 

Ebenso intelligent wie einfach ist die Lösung, die das Entwicklungsteam beim so genann­ten Vorschaukonzept realisierte: Dabei gibt das System auf der rechten Bildschirmhälfte jeweils Informationen darüber, welche Funktionen auf der nächsten Seite des Menüs erscheinen werden. Diese Vorschau auf die Menüstruktur mit ihren Erläuterungen trägt zu mehr Übersichtlichkeit bei und der Fahrer erfasst die Bedienung des „Opel Media Portals“ intuitiv. Der Orientierung und dem übersichtlichen Komfort dient auch eine weitere patentreife Innovation der Infotainment-Entwickler: die Menüebenen-Anzeige. Bei diesem grafischen Feature signalisieren seitliche Striche, im wievielten Untermenü der Benutzer sich gerade befindet.

 

Wichtig war den Ingenieuren und Designern bei der Entwicklung des neuen „Opel Media Portals“ eine durchgängig sehr große Schrift und eine Beschränkung auf wenige Daten pro Bildschirmseite. Diese Qualitäten, die ebenfalls zur besseren Übersichtlichkeit bei­tragen, wurden durch die als Patent angemeldeten Ideen der „Maschine und Mensch“-Spezialisten vielfach erst möglich.