2004-11-12

 

GM nimmt mit HydroGen3 an deutschem Wasserstoff-Demonstrationsprojekt teil

 

 

·                     Öffentliche Wasserstoff-Tankstelle am Berliner Messedamm eröffnet

·                     CEP-Konsortium will Alltagstauglichkeit des Energieträgers beweisen

·                     Weitere Brennstoffzellen-Projekte von GM in Washington und Shanghai

 

 

Glattbrugg/Berlin.  Die weltweit grösste Wasserstoff-Tankstelle geht heute in der deutschen Hauptstadt in Betrieb. Neben Benzin und Diesel kann an dieser öffentlichen Station am Berliner Messedamm gasförmiger und flüssiger Wasserstoff getankt werden. Damit wird die Treibstoffversorgung einer Flotte von insgesamt 16 Wasserstoff-Fahrzeugen – darunter ein HydroGen3 von GM/Opel – unter praxisnahen Bedingungen erprobt. Tanken werden den Wasserstoff Kunden, die die innovativen Fahrzeuge im Alltagsbetrieb fahren.

 

Die Tankstelle, die von Dr. Manfred Stolpe, Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Margareta Wolf, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, und Georg Wilhelm Adamowitsch, Staatssekretär des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit, eröffnet wurde, entstand auf Initiative der Clean Energy Partnership (CEP). Dieses im Juli 2002 gegründete Konsortium der Unternehmen Aral, BMW, Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), DaimlerChrysler, Ford, GM/Opel, Hydro, Linde und Vattenfall Europe hat das Ziel, gemeinsam mit der Deutschen Bundesregierung den Energieträger Wasserstoff zu erschliessen und dessen Alltagstauglichkeit und Systemfähigkeit zu demonstrieren. Die Arbeit der CEP sowie die Einrichtung der Wasserstoff-Tankstelle werden von der Bundesregierung im Rahmen der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie gefördert.

 

“Nur wenn so schnell wie möglich ein politisch-gesellschaftlicher Konsens zur Einführung von Wasserstoff als Treibstoff erzielt wird, kann zum Zeitpunkt der geplanten Markteinführung von Brennstoffzellen-Fahrzeugen ein flächendeckendes Netz von Wasserstoff-Tankstellen existieren“, betont Matthias Bork, Direktor Brennstoffzellen-Kundenprogramme und Regionales Marketing Europa bei GM Fuel Cell Activities (GM FCA). „Darum ist der CEP-Zusammenschluss so wichtig; denn hier arbeiten Automobilhersteller, Energieunternehmen und Politik gemeinsam daran, der umweltfreundlichen Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technologie zum Durchbruch auf dem Markt zu verhelfen.“

 

Wie bei einer konventionellen Tankstelle und herkömmlichen Fahrzeugen dauert das Volltanken mit Wasserstoff an der Berliner Tankstelle nur wenige Minuten. Angegliedert sind eine auf Wasserstoffantriebe spezialisierte Servicestation, in der Wartungsarbeiten, Routinekontrollen und Schulungen durchgeführt werden können, sowie ein Besucherzentrum mit Informationen rund um die Wasserstofftechnologie.

 

Voll alltagstauglich: Der HydroGen3 basiert auf dem Opel Zafira

 

Beim zunächst auf 2007 befristeten CEP-Projekt in Berlin setzt GM einen mit flüssigem Wasserstoff betriebenen HydoGen3 liquid ein. Sein Herzstück, die Brennstoffzelle passt samt Elektromotor und Nebenaggregaten komplett unter die Fronthaube. Dadurch bietet das auf dem Opel Zafira basierende Wasserstoff-Fahrzeug Platz für fünf Passagiere und deren Gepäck.

 

Die Brennstoffzellen-Einheit (englisch: Stack) erzeugt aus Wasserstoff, der in flüssiger Form im Tank mitgeführt wird, die elektrische Energie zum Antrieb des Elektromotors. Er leistet 60 kW/82 PS, verfügt über ein maximales Drehmoment von 215 Nm, beschleunigt das Brennstoffzellen-Automobil nahezu geräuschlos in rund 16 Sekunden von Null auf Tempo 100 und ermöglicht eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h. Der Brennstoffzellen-Antrieb des HydroGen3 wurde dynamisch so optimiert, dass er auf Leistungsanforderungen durch den Fahrer augenblicklich reagiert. Dadurch kommt das Fahrzeug ohne eine Antriebsbatterie als Puffer aus.

 

Washington, Shanghai, Kalifornien: Praxistests in aller Welt

 

Nur zwei Tage vor dem Start des CEP-Projektes in Berlin hat GM zusammen mit dem Partner Shell Hydrogen in Washington D.C. ebenfalls eine Wasserstoff-Tankstelle eröffnet - die erste kombinierte Wasserstoff- und Benzin-Station in Nordamerika. Dort werden seit dem 10. November 2004 unter realen Bedingungen die sechs in der US-Hauptstadt stationierten HydroGen3-Fahrzeuge betankt, die im Washingtoner Grossstadtverkehr auch Botentouren für die US Post absolvieren.

 

Ebenso wird in China ab dem nächsten Jahr die Alltagserprobung von Brennstoffzellen-Autos stattfinden: GM wird dort zusammen mit dem Partner Shanghai Automotive Industry Corp. Group (SAIC) ein Demonstrationsfahrzeug auf die Strasse bringen. Dieses auf dem HydroGen3 basierende Auto wird in Shanghai unterwegs sein und zwei Jahre lang die Praxistauglichkeit des Antriebskonzeptes beweisen.

 

Standfestigkeit demonstrierten die Brennstoffzellen-Fahrzeuge schon bei vielen anderen Gelegenheiten. So war beispielsweise seit Juni 2003 ein HydroGen3 ein Jahr lang im täglichen Stop-and-Go-Verkehr der japanischen Millionen-Metropole Tokio unterwegs bei Auslieferungsfahrten für das Versandunternehmen FedEx.

 

Und bereits seit 2002 nimmt GM in Kalifornien mit HydroGen-Modellen aktiv an der von der Industrie und der Regierung gemeinsam ins Leben gerufenen Partnerschaft „California Fuel Cell Partnership“ teil.

 

14 Länder in 38 Tagen: Der erfolgreiche „Opel Fuel Cell Marathon“

 

Einen besonderen Härtetest quer durch Europa bestand der HydroGen3 im Sommer 2004: Im Rahmen einer Marathonfahrt vom Nordkap nach Lissabon reiste der Prototyp pannenfrei durch 14 Länder und legte exakt 9.696 Kilometer zurück. Damit verbesserte der Dauerläufer den bisherigen Langstreckenrekord für Brennstoffzellen-Automobile um fast das Doppelte und bewies eindrucksvoll die Alltagstauglichkeit und Dauerhaltbarkeit dieser zukunftsweisenden Technologie.

 

 

Die General Motors Corporation (Börsenbezeichnung New York: GM) beschäftigt rund um den Globus über 325.000 Mitarbeiter. Gegründet wurde das Unternehmen 1908, und seit 1931 ist GM der weltgrösste Automobilhersteller. GM hat heute Produktionsstätten in 32 Ländern und die Fahrzeuge des Konzerns werden in 192 Ländern angeboten. Im Jahr 2003 verkaufte GM rund 8,6 Millionen Personen- und Lastkraftwagen und erreichte damit einen Welt-Marktanteil von etwa 15 Prozent.